Staatliches Herder-Gymnasium Nordhausen

Wiedigsburg 7/8, 99734 Nordhausen

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Über das Herder-Gymnasium Nordhausen

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Das Gymnasium

„Im Namen muss in jedem Fall der Charakter der Schule zum Ausdruck kommen.“ (Gunter Brandt, Amtsleiter für Schulverwaltungsfragen, im Januar 1992 auf einer Sitzung des Schul- und Kulturausschusses des Kreistages NDH; Schwerpunkt: Schulnamen)

Mit dem Entschluss, der im Jahre 1990 gegründeten EOS II den Namen Johann Gottfried Herder zu verleihen, entschied man sich bewusst dazu, das Wirken und Schaffen des bedeutenden deutschen Literaturtheoretikers, übersetzenden Nachdichters, (Geschichts)Philosophen, Theologen, Ästhetikers und Anthropologen zu würdigen. Er gilt als der große Anreger der deutschen Geistesgeschichte, dessen theoretische Schriften mehr als seine poetischen den „Sturm und Drang“ einleiteten und prägten, die Klassik vorbereiteten und noch der Romantik und der idealistischen Geschichtsauffassung des 19. Jahrhunderts Impulse gaben. Herders vielfältigen Leistungen, seine Wertvorstellungen, sein unmittelbarer Wirkungskreis Weimar (ab 1776) sowie die sprachlich orientierte Ausrichtung der Schule prädestinierten gerade diese Person.

Herders humanistisches Ziel der (bürgerlichen) Persönlichkeitsbildung, das er sich und seiner Zeit gestellt hatte, stieß vielerorts auf gesellschafts-politische, historisch bedingte Grenzen. Unbeirrt, wenn zeitweise auch enttäuscht und bitter, versuchte er seine Ideale durchzusetzen. Einsam, missverstanden und kränkelnd lebte er die letzten Jahre in Weimar sehr zurückgezogen. Sein praktisch-politisches wie philosophisch-publizistisches Engagement ließen ihn in einem Herzogtum wie „das seine“ als Revolutionär erscheinen.

„Ich freute mich auf diese Gegend wie ein Kind … bin aber sehr betrogen. Ewige Vormundschaften, schwache Tyrannen- und Weiberregierungen haben alles so hinsinken lassen, durcheinandergemengt und –geworfen, daß alles weicht, wonach man fasset: Kirchen und Kirchengebäude verfallen, … schlechte Prediger- und Schuldienerstellen und Subjekte, die ihren Stellen oft gleich sind …“
(Aus Herders Antrittspredikt am 20. Oktober 1776 in Weimar)

Energisch wandte er sich gegen die Tendenz anderer Philosophen, den Menschen in verschiedene Vermögen (Fähigkeiten) aufzuspalten. Ihm ging es um die Selbstentfaltung, zu der alle menschlichen Tätigkeiten als Einheit gehören. Für Herder war der grundlegende Ausdruck des Menschen seine Sprache, und deren reinster Ausdruck wiederum stellte die Literatur dar.

Mühselig erkämpfte er auch Verbesserungen im Schulwesen.

Sein Geschichtsverständnis verband Fortschritt und die individuelle Entwicklung sowie den damit verbundenen Eigenwert jeder Einzelkultur. Herder legte besonderes Gewicht auf die Verschiedenheit zwischen den einzelnen Kulturen und Epochen. Für ihn besitzt jedes Volk seinen besonderen Geist. Diese Grundhaltung leitete auch seine literarische Tätigkeit. J.G. Herder war es, der sich in jener Zeit besonders um die Literatur anderer Länder bemühte, sie sammelte, übersetzte und das Verständnis für sie weckte. Indem er die Volkspoesie über die nationalen Grenzen hinaus würdigte, wird er heute noch als ein Symbol der Weltoffenheit angesehen.

Die Entwicklung der menschlichen Verhältnisse stellte Herder nachweislich (Untersuchungen über Natur und Geschichte, Kunst, Wissenschaft, Religion) als einen Entwicklungsprozess dar, der naturgesetzlichen Charakter trägt.

„Der Nationalruhm ist ein täuschender Verführer.
Zuerst lockt er und muntert auf;
hat er eine gewisse Höhe erreicht,
so umklammert er den Kopf mit einer ehernen Binde.
Der Umschlossene steht im Nebel
nichts als ein eigenes Bild
keiner fremden neuen Eindrücke mehr fähig.
Behüte der Himmel uns vor solchem Nationalruhm…“

(Aus den „Briefen zur Beförderung der Humanität“. 13. Brief)

J. G. Herders fortschrittliches Denken und Handeln vor dem historischen Hintergrund trägt auch im modernen 20./21. Jahrhundert Vorbildcharakter. Selbständiges und kritisches Denken zu schulen, die Individualität der Schüler zu fördern, humanistische u.a. Werte zu vermitteln und zum humanistischen Handeln zu erziehen … das sind wesentliche Maxime, denen die Herder-Schule neben ihren grundlegenden Bildungsauftrag zu jeder Zeit nacheifert. Herders vielseitiges Lebenswerk soll auch weiterhin Schüler und Lehrer gleichermaßen anspornen und zu eigenen Leistungen bewegen.

Im Schuljahr 1994/95 wurde der 250. Geburtstag des Namensgebers gebührend begangen. Zahlreiche Veranstaltungen in den einzelnen Klassen und Kursen sowie die Teilnahme an den zentralen Feierlichkeiten in Weimar seien dabei nur kurz erwähnt.

Ein Rückblick

Seit über zwanzig Jahren kann Nordhausens Schullandschaft auf eine weitere Bildungseinrichtung verweisen, die es sich zur Aufgabe macht, SchülerInnen zum Abitur zu führen, um ihnen so die allgemeine Hochschulreife zu attestieren. Zehn Jahre… getragen durch Lerneifer, Teamgeist, Mut, Neugierde, Dankbarkeit, Improvisation und Können, aber auch durch Unsicherheit und Ängste. Von einer geradlinigen Entwicklung kann keine Rede sein. Dafür gibt es gerade in der Aufbauphase zahlreiche Belege.

Im Zuge des gesellschaftspolitischen Wandels im Jahre 1990 machten sich schulpolitische Umstrukturierungen erforderlich. Zum Teil sind diese auch als ungewollte Begleiterscheinungen der Wende zu sehen. So fiel binnen kurzem der Samstagsunterricht in ganz Ostdeutschland weg. Forciert wurde dies in Nordhausen und Umgebung zum Einen durch die Grenznähe des Landkreises zum „Westen“. Viele Elternhäuser wollten es ihren Kindern nicht mehr zumuten am sechsten Tag der Woche noch in der Schule zu verweilen. Außerdem sollte die Familie komplett zum ersten „Westgang“ erscheinen. Straßen wurden samstags so buchstäblich verstopft und legten „den Schulkindertransport förmlich lahm“. Zudem tendierte man wieder auf eine vierjährige Abiturbildung, die es seit den 80er Jahren in der DDR nicht mehr gab. Dort besuchten alle SchülerInnen gemeinsam die Polytechnische Oberschule (POS) von der Klasse 1-10, erhielten damit aber (im Gegensatz zu heute) ein Abschlusszeugnis. Nur eine begrenzte Anzahl der Lernenden durfte dann für zwei Jahre die Erweiterte Oberschule (EOS) besuchen und war so in der Lage, das Abitur zu erwerben. Neben dem Leistungsvermögen spielten dabei DDR-typische Kriterien bei der Selektion eine gewichtige Rolle. Auch der Grund für die Kürzung der Abiturbildung ist in der DDR-Ideologie zu suchen. Bis 1981 war es üblich, die Klassen 9-12 an der „Penne“ (EOS) zu unterrichten. Dieser Modus galt danach nur noch für Sprach-, insbesondere Russischklassen. Die so betriebene „Planwirtschaft“ garantierte allerdings jedem Abiturienten einen Studienplatz.

Da die POS als Vorbereiter des Abiturs nun nicht mehr genügte, erfolgte im Frühjahr 1990 die Einrichtung sogenannter Leistungsklassen für die Jahrgangsstufen 9 und 10, für deren Einrichtung die Abteilung Volksbildung beim Rat des Kreises kräftig die Werbetrommel rührte. Die Resonanz war groß. Indem der Zugang zum Abitur geöffnet wurde, konnte dem Wunsch vieler Eltern Rechnung getragen werden, die zentrale Förderung nicht auf eine begrenzte Schüleranzahl zu beschränken. Allerdings ergab sich daraus ein grundlegendes Problem: Die Kapazität der vorhandenen EOS „Wilhelm von Humboldt“ reichte nicht mehr aus, um den nun stark gestiegenen Bedarf an Plätzen abdecken zu können. Also wurde die Gründung einer zweiten Erweiterten Oberschule beschlossen. Der neue Schulrat Herr D. Müller favorisierte den zu diesem Zeitpunkt noch an der Leipziger Universität tätigen Dr. Albrecht Klose für die verantwortungsvolle Aufgabe des Aufbaus und der Leitung der EOS II. Der Pädagoge und Dozent stellte sich dieser Anforderung und wurde tatkräftig durch Herrn Jürgen Köhler, den bis 1987 tätigen Schulleiter der POS „Werner Seelenbinder “ in Ilfeld, unterstützt. Mehr noch. Dr. Klose würdigt dessen Schaffen in der Gründungs- und Aufbauzeit der Schule als wegweisend und führend, zollt seinem uneigennützigen Engagement mit den Worten „Er hat diese Schule das Laufen gelehrt.“ höchsten Respekt.

Im Gegensatz zur Humboldt-EOS, das als naturwissenschaftlich ausgerichtet galt, basierte die Konzeption für die neue „Penne“ auf einer speziell sprachlichen Orientierung, so Englisch, Französisch, Latein neben Russisch. Auch die Überlegungen bzgl. der Namensgebung wurden davon geleitet. Die Entscheidung fiel zugunsten des Geschichts- und Religionsphilosophen und bedeutenden Literaturtheoretikers Johann Gottfried Herder.

In Nordhausen boten sich zwei Schulen als Standort an: die Diesterweg-Schule, in der ab Klasse 3 Russisch unterrichtet wurde, sowie die Gagarin-Schule. Beide wiesen zudem als Schulen mit erweitertem Fremdsprachenunterricht ein ansprechendes Potential an erfahrenen Kollegen auf. Letztendlich erwies sich die Juri-Gagarin-Schule, Am Salzagraben, als doppelt günstig: Von der Größe her entsprach sie den Schülerzahlen und konnte, wenn notwendig, über die angrenzende Lenin-Schule erweitert werden. Gleichzeitig bot sie mittels der nahen Bahnanbindungen `Am Altentor` und Bahnhof Salza eine zentrale Stelle für einen nordwestlichen Einzugsbereich des Landkreises.

Zahlreiche Lehrer, nicht nur aus der Gagarin-Schule, bewarben sich über das demokratische Gremium des Pädagogenrates um eine Stelle. Ziel war es, einen Lehrkörper zu schaffen, der dem neuen Profil der Leistungsklassen und der sprachlichen Ausrichtung entsprach. So konnten Russisch und Deutsch mittels des Gagarin-Lehrerstammes abgedeckt werden. Als problematischer erwiesen sich Englisch und Französisch, ganz zu schweigen von Latein. Empfehlungen und sogenannte Lehrerlisten halfen der Situation Herr zu werden. Allerdings minderten sie die Ängste und Unsicherheiten unter den Pädagogen der Gagarin-Schule nicht, die nun als Polytechnische Oberschule auslaufen sollte.

Nachdem bereits im Mai die Berufung Dr. Kloses zum Schulleiter der EOS II – Herder-Schule erfolgte, sollte pünktlich zum 1. September 1990 der Unterricht an dieser Einrichtung beginnen.

Ehe der Unterrichtsbetrieb mit dem neuen Schuljahr 1990/91 starten konnte, gab es noch viel zu tun, zu organisieren, zu besprechen. Im Südflügel der Gagarin-Schule, Am Salzagraben, wurden Fachräume eingerichtet und farblich differenziert, Möbel geräumt und Bücher gesäubert, wie sich Dr. Klose, noch erinnert. Mit Stolz verweist er auch auf die Einrichtung einer Bibliothek (vormals Traditionszimmer Juri Gagarin), deren Basis ein Teil des Bücherbestandes des Pädagogischen Kreiskabinettes PKK darstellte.

Gesprächsrunden bis in den späten Abend hinein waren keine Seltenheit. Die DDR-Stundentafel galt es zu modifizieren, um dem Profil der Schule Rechnung tragen zu können. Neue schulorganisatorische Abläufe mussten dabei bedacht werden. So legte man u.a. fest, die ersten beiden Unterrichtsstunden eines Tages für die zukünftigen Abiturienten im Block, also als Doppelstunde, zu unterrichten. Zudem wurde der Fächerkanon verändert: Als eine der ersten Schulen in Thüringen führte die Herder-Schule bereits den Lateinunterricht ein. Für einen Staatsbürgerkundeunterricht gab es DDR-weit keine Berechtigung mehr. Bezüglich der Lehrbücher griff man auch auf Material zurück, das während des vierjährigen Abiturs genutzt wurde und sich als den Anforderungen entsprechend erwies.

Der geplante Unterrichtsbeginn (Punkt 8.00 Uhr) erhitzte die Gemüter, wurde letztendlich aber durchgesetzt frei nach dem Motto „Ausgeschlafene Lehrer und Schüler erhöhen das Wissenspotential!“.

Am 1. September 1990 öffnete die EOS II ihre Pforten für die angemeldeten Neuen und begann mit zehn Klassen den Unterricht. Neben den Vorbereitungsklassen neun und zehn (je 4-zügig) gab es zwei Leistungsklassen elf. Im gleichen Haus war die POS „Gagarin“ weiterhin ansässig und umfasste die Klassenstufen 1-10 sowie die Sprachklassen Russisch ab Kl.3. Es war schon kurios, wenn man bedenkt, welche Bildungseinrichtungen hier unter einem Dach agierten. Dem Elan, Engagement und der Kompromissbereitschaft aller Beteiligten war es zu verdanken, dass von einem gelungenen Schulstart gesprochen werden konnte.

Als positiv und äußerst hilfreich erwiesen sich dabei die noch jungen Schulpartnerschaften in Westdeutschland. Bereits im Juni 1990 wurden Kontakte zu einer Schule der Nordhäuser Partnerstadt Bochum geknüpft. So erhielt die künftige EOS II schon vor ihrer Etablierung einen Paten: das Lessing-Gymnasium in Bochum-Langendreer. Es wurden Unterrichts- und Lehrmaterialien zur Verfügung gestellt, vor Ort Gespräche geführt, Ratschläge und Hinweise gegeben. Für die Herder-Schule in ihrer Aufbauphase von enormer Bedeutung. Ende des Jahres ergab sich die Möglichkeit zu einer weiteren Partnerschaft. Dr. Klose beschreibt im Jahrbuch 2000 des Herder-Gymnasiums die Entstehung dieser mit dem „Friedrich-Dessauer-Gymnasium Frankfurt/Hoechst“ folgendermaßen: „Eine Schule aus Frankfurt/Main suchte Kontakt zu einer neu gegründeten Schule in der demokratisierten DDR… So richtig neue Schulen waren selten, und so landete die Anfrage beim Herder.“ Auch dieser Pate engagierte sich beispielhaft für die neue EOS und ließ es an Förderungen materieller u.a. Art, insbesondere an der Vermittlung des notwendigen Know-Hows nicht fehlen. In der folgenden Zeit stillten Schüler- und Lehreraustausche die beiderseitige Neugierde und gaben immer neue Denkanstöße. Mehr als ein Händedruck ist notwendig um unserem Dank Nachdruck zu verleihen. Wo wären wir heute ohne diese Hilfe?

Infolge der gesamtdeutschen Entwicklung wurde die bereits im Sommer 1990 beschlossene Wiedereinführung der Länder auch in Thüringen umgesetzt und das Land übernahm die Schule. Auf der Grundlage des (notwendig gewordenen) neuen Schulgesetzes erschien das Gymnasium nicht mehr als Vision. Im Gegenteil. Die Umwandlung erfolgte zügig, auch wenn das Kurssystem für die Oberstufe erst mit dem Schuljahr 1992/93 Realität wurde.

Zahlreiche Anmeldungen sowie Neubewerbungen für die Klassen fünf und sieben (Im Landkreis NDH war der Zugang zum Gymnasium nur in diesen Klassenstufen möglich.) und damit steigende Schülerzahlen, ließen die Diskussion um einen Schulstandort neu entflammen, denn die Klassenräume im Salzagraben reichten nicht mehr aus. Sowohl die Bausubstanz und die unzureichende Unterkellerung des Gebäudes als auch wettertechnische Überlegungen (Die Räume heizten sich im Sommer unerträglich auf.) verwarfen Erweiterungspläne an diesem Standort. Der Blick richtete sich auf das für Nordhausen seit dem 19. Jahrhundert bedeutsame nichtstädtische, das königlich preußische Gymnasium, das sich seit 1891 im neoklassizistischen Bau am Taschenberg bzw. auf der Morgenröte präsentierte. 54 Jahre diente es dem Schulbetrieb, ehe es 1945 teilweise zerstört wurde. Bis 1991 nutzte das Institut für Lehrerbildung (IfL) das Gebäude. Um als Hauptgebäude fungieren zu können, hätten die durch den Krieg zerstörten Gebäudeteile (originalgetreu) wieder aufgebaut und der Restbau grundlegend renoviert werden müssen. Aus finanzpolitischen Gründen entschied man sich um. Das bestehende, wenn auch stark renovierungs- und modernisierungsbedürftige Gebäude der Wiedigsburg bot viel Platz, eine solide Bausubstanz, ausbaufähige Kellerräume, ein geräumiges (wenn auch nicht ausgebautes) Dachgeschoss und aufgrund der Gebäudeausrichtung entstanden Klassenräume, die sich im Sommer vergleichsweise wenig aufheizen. Der neue Schulstandort für das Herder-Gymnasium Nordhausen stand fest.

Allerdings konnte das Gebäude zu diesem Zeitpunkt nicht vollständig bezogen werden. Die Berufsschule sowie das Humboldt-Gymnasium nutzten den Südflügel. Mit dem Schuljahr 1991/92 begann der Unterricht für die gymnasialen Neueinsteiger der Klassenstufen 5, 7 und 9, aber auch für die Klasse 10 im Nordflügel der Wiedigsburg. (Sitz der Oberstufe wurde aber die „Morgenröte“.)

Im Schuljahr 1992/93 zogen die zehnten Klassen mit in das Gebäude der Morgenröte ein, da diese Klassenstufe der Sekundarstufe II zugeordnet wurde, um sie im Oberstufenverband auf das Kurssystem vorzubereiten. Im gleichen Schuljahr machte sich aufgrund enorm ansteigender Schülerzahlen ein weiteres Lehrgebäude erforderlich. Vorwiegend durch die Klassen 5 und 6 genutzt, existiert seit diesem Zeitpunkt die „Breitscheidstraße“ als drittes Schulgebäude. Übrigens unterrichtete man in diesem Jahr erstmals die Klassenstufen 5-12 durchgängig.

Dem Auszug des Humboldt-Gymnasiums im Jahre 1997 folgte der Umzug der Klassen 7-9 in den Südflügel der Wiedigsburg und damit ebnete sich auch der Weg zur Rekonstruktion des älteren Teils des Schulgebäudes. Bis August 1998 war diese derart fortgeschritten, dass am Ende der Sommerferien der sanierte Gebäudeteil teilweise bezogen werden konnte. Die Klassen 7-9 waren die ersten Nutznießer der neuen Räumlichkeiten. Als die Oberstufe in den Sommerferien 1998 in die Wiedigsburg umzog, wechselten die siebenten und achten Klassen für ein reichliches Jahr in die Morgenröte, ehe diese im Oktober 1999 aufgrund der vorangegangenen Rekonstruktion des Hauptgebäudes als Schulstandort des Herder-Gymnasiums aufgegeben werden konnte. Mitlerweile sind auch die SchülerInnen der Breitscheidstraße integriert worden.

Die Existenz von drei Lehrgebäuden verlangte von den Koordinatoren am Herder-Gymnasium planerische Höchstleistung und von den Lehrkräften Einsatzbereitschaft und `gutes Schuhwerk`. Nun, da nur noch die Wiedigsburg für den Unterricht genutzt wird, ist es nicht minder schwierig so viele Lehrer und vor allem Schüler zu koordinieren.

Der Zusammenschluss des Herder-Gymnasiums mit dem Gymnasium „Micheal Neander“ in Ilfeld ließ einen weiteren Schulteil „entstehen“, stellte zugleich aber auch eine Bereicherung sowohl auf schulischem wie außerschulischem Gebiet dar. Aufgrund der in Zukunft zurückgehenden Schülerzahlen entschieden sich der Schulträger sowie das Thüringer Kultusministerium für diesen Schritt, um den gymnasialen Schulstandort in Ilfeld für die Klassenstufen 5-9 erhalten zu können. Die Oberstufe eines Gymnasiums ist, so schreibt es das Gesetz vor, an einem Schulstandort zu unterrichten. Und so wurden bereits die Schüler, die 1998 die zehnte Klasse besuchten, durchweg an der Nordhäuser Wiedigsburg unterrichtet, um 2001 ihre Reifeprüfung ablegen zu können. Das wurde auch in den folgenden Jahren gängige Praxis.

Wurde übrigens im Jahre 1992 das erste Abitur am Herder-Gymnasium noch entsprechend der DDR-Normen der EOS abgenommen, erfolgte es 1994 erstmals nach bundesdeutschen Kriterien auf der Grundlage des Kurssystems.

Zahlreiche Aktivitäten, z.T. bereits traditionellen Charakters, schufen seit der Gründung ein eigenes Schulprofil und sorg(t)en dafür, dass das Herder-Gymnasium lebt. Verwiesen sei auf die Frühlings- und Weihnachtskonzerte, den alljährlichen Gottesdienst am Ende des Schuljahres, Schüleraustausche, z.B. mit den Niederlanden, die Herausgabe eines Jahrbuches sowie der Schülerzeitung, die Pflege der Partnerschaften, Durchführung von Projektwochen, bejubelte Theateraufführungen durch die Laienspielgruppe des Gymnasiums, Kurs- und Studienfahrten in alle Welt, die erfolgreiche Teilnahme an nationalen Wettbewerben, z.B. „Jugend forscht“, „Jugend trainiert für Olympia“ oder „Planspiel Börse“, Kolloquien, Olympiaden, Schülerbälle, Schulsportfeste …
Traditionen und Aktivitäten, die mit Blick in die Zukunft auch verpflichten.

Die Existenz von drei Lehrgebäuden verlangte von den Koordinatoren am Herder-Gymnasium planerische Höchstleistung und von den Lehrkräften Einsatzbereitschaft und `gutes Schuhwerk`. Nun, da nur noch die Wiedigsburg für den Unterricht genutzt wird, ist es nicht minder schwierig so viele Lehrer und vor allem Schüler zu koordinieren.

Der Zusammenschluss des Herder-Gymnasiums mit dem Gymnasium „Micheal Neander“ in Ilfeld ließ einen weiteren Schulteil „entstehen“, stellte zugleich aber auch eine Bereicherung sowohl auf schulischem wie außerschulischem Gebiet dar. Aufgrund der in Zukunft zurückgehenden Schülerzahlen entschieden sich der Schulträger sowie das Thüringer Kultusministerium für diesen Schritt, um den gymnasialen Schulstandort in Ilfeld für die Klassenstufen 5-9 erhalten zu können. Die Oberstufe eines Gymnasiums ist, so schreibt es das Gesetz vor, an einem Schulstandort zu unterrichten. Und so wurden bereits die Schüler, die 1998 die zehnte Klasse besuchten, durchweg an der Nordhäuser Wiedigsburg unterrichtet, um 2001 ihre Reifeprüfung ablegen zu können. Das wurde auch in den folgenden Jahren gängige Praxis.

Wurde übrigens im Jahre 1992 das erste Abitur am Herder-Gymnasium noch entsprechend der DDR-Normen der EOS abgenommen, erfolgte es 1994 erstmals nach bundesdeutschen Kriterien auf der Grundlage des Kurssystems.

Zahlreiche Aktivitäten, z.T. bereits traditionellen Charakters, schufen seit der Gründung ein eigenes Schulprofil und sorg(t)en dafür, dass das Herder-Gymnasium lebt. Verwiesen sei auf die Frühlings- und Weihnachtskonzerte, den alljährlichen Gottesdienst am Ende des Schuljahres, Schüleraustausche, z.B. mit den Niederlanden, die Herausgabe eines Jahrbuches sowie der Schülerzeitung, die Pflege der Partnerschaften, Durchführung von Projektwochen, bejubelte Theateraufführungen durch die Laienspielgruppe des Gymnasiums, Kurs- und Studienfahrten in alle Welt, die erfolgreiche Teilnahme an nationalen Wettbewerben, z.B. „Jugend forscht“, „Jugend trainiert für Olympia“ oder „Planspiel Börse“, Kolloquien, Olympiaden, Schülerbälle, Schulsportfeste …
Traditionen und Aktivitäten, die mit Blick in die Zukunft auch verpflichten.

Das Gymnasium „M. Neander“ in Ilfeld

Das nach langen Diskussionen um die Trägerschaft im August 1993 gegründete Staatliche Gymnasium Ilfeld stellte die vierte Bildungseinrichtung dieser Art im Landkreis Nordhausen dar. Steigende Schülerzahlen ließen den Bedarf deutlich werden. Aufgrund der Zusammenlegung der Regelschulen Ilfeld und Niedersachswerfen bot sich das 1984 erbaute Gebäude der ehemaligen POS (bis 1991) in Ilfeld als Schulstandort für ein Gymnasium im Südharz an.

Ludwig Müller wurde bis zur Berufung eines Schulleiters nach Ausschreibung durch das Kultusministerium mit der Leitung des Gymnasiums beauftragt. Im September 1994 übernahm der bis dahin als Chef des Nordhäuser Schulamtes agierende Horst Hildebrand diese Position.

Anlässlich des 400. Todestages des ersten Rektors der einstigen Ilfelder Klosterschule und Weggefährten Melanchtons wurde dem Gymnasium im Juni 1995 feierlich der Name „Michael Neander“ verliehen. Damit wurde das Wirken des historisch bedeutenden Humanisten, Theologen und Pädagogen, der von 1525 bis 1595 lebte, geehrt.

Im Dezember 1996 erfolgte die Gründung eines Schulfördervereins.

Erstmals konnten im Schuljahr 1998/99 SchülerInnen zum Abitur geführt werden.

Die im Zuge der Fusionierung mit dem Herder-Gymnasium Nordhausen aufkommenden Unsicherheiten im Lehrkörper, insbesondere basierend auf der Kurzfristigkeit, ließen sich schnell durch die Zusammenarbeit in den Fachschaften und im Kurssystem sowie durch die Einsatzplanung kompensieren. Charakters, schufen seit der Gründung ein eigenes Schulprofil und sorg(t)en dafür, dass das Herder-Gymnasium lebt. Verwiesen sei auf die Frühlings- und Weihnachtskonzerte, den alljährlichen Gottesdienst am Ende des Schuljahres, Schüleraustausche, z.B. mit den Niederlanden, die Herausgabe eines Jahrbuches sowie der Schülerzeitung, die Pflege der Partnerschaften, Durchführung von Projektwochen, bejubelte Theateraufführungen durch die Laienspielgruppe des Gymnasiums, Kurs- und Studienfahrten in alle Welt, die erfolgreiche Teilnahme an nationalen Wettbewerben, z.B. „Jugend forscht“, „Jugend trainiert für Olympia“ oder „Planspiel Börse“, Kolloquien, Olympiaden, Schülerbälle, Schulsportfeste …

Traditionen und Aktivitäten, die mit Blick in die Zukunft auch verpflichten.

Historische Wiedigsburg

Wenn Schulmauern erzählen könnten … Geschichte des Schulstandortes Wiedigsburg soll weiter erforscht werden
Herder-Schüler suchen Kontakt zu ehemaligen Schülern und Lehrkräften

Das historische Gebäude Wiedigsburg bickt auf eine über 100-jährige Schultradition zurück.
Das 1905 ursprünglich als „Mädchenvolksschule II“ errichtete Gebäude stellte nur den Nordflügel dar. 1911 wurde es um den Südflügel für die Jungen erweitert und besteht seitdem in seiner heutigen Form. Im Laufe der Jahre beherbergte die Wiedigsburg eine Vielzahl von unterschiedlichen Schularten.
Im Zuge der Würdigung reformatorischer Bewegungen erfolgte 1927 eine Benennung der Mädchenschule im Nordflügel in „Justus-Jonas-Schule“ und der Jungenschule im Südflügel in „Meyenburgschule“. Von 1908 bis 1937 befand sich in dem Gebäude auch die katholische Domschule. Diese wurde in Folge der nationalsozialistischen Herrschaft aufgelöst.
Während des 2. Weltkrieges wurde die Schule zum Teil einer Fremdnutzung unterworfen, ehe sie im Oktober 1945 nach notdürftiger Reparatur den Schulbetrieb wieder aufnehmen konnte. Die Töpfertorschule zog wegen Zerstörung eigener Räumlichkeiten in den Nordflügel der Wiedigsburg mit ein, sodass ein gestaffelter Vor- und Nachmittagsunterricht erfolgen musste.
Im Südflügel wurde nach 1945 die kaufmännische Berufsschule aufgenommen, später dann die Pestalozzi-Schule.
Die sozialistische Ausrichtung bewirkte nach Oktober 1949 eine Umbenennung in „Polytechnische Oberschule Ernst Thälmann“ und den koedukativen Unterricht. Diese POS bestand bis zur Wende. Seit 1991 beherbergt die Wiedigsburg das Herder-Gymnasium.

Viele Schüler, Vorschüler und Lehrkräfte durchliefen seit der Existenz des Gebäudes dessen Flure und Räumlichkeiten. Einige fanden bereits den Weg an ihre alte Schule zurück, organisierten Klassentreffen, stellten sich den Fragen der Schüler von heute und halfen mit Leihgaben bei der Ausgestaltung eines alten Klassenraumes anlässlich des 100jährigen Bestehens der Grundsteinlegung des Hauses mit.
Die seit einigen Jahren am Herder-Gymnasium Nordhausen existierende Arbeitsgemeinschaft Wiedigsburg beschäftigt sich mit der Historie des geschichtsträchtigen Gebäudes und untersucht den Schulstandort zu unterschiedlichen Zeiten. Außerdem führen die Gymnasiasten der Oberstufe Gespräche mit ehemaligen Schülern und Lehrkräften, um mehr über Traditionen und Alltagssituationen zu erfahren. Die Schüler der AG bieten des Weiteren Führungen durch die von 1997 bis 2001 restaurierte Schule an, um Erinnerungen zu wecken, persönliche Erfahrungswerte auszutauschen und das gegenwärtige Gesicht der alten Dame Wiedigsburg zu präsentieren. Termine dazu sind über das Sekretariat in Absprache mit der Projektleiterin Heike Roeder jederzeit möglich: nachmittags, samstags, sonntags, zu Ferienzeiten.
Allerdings weist die Geschichte des Hauses nach wie vor große Lücken auf. Um diese zu schließen würden sich die Schüler freuen, weitere Zeitzeugen aufzuspüren, die sich mit ihrer alten Bildungseinrichtung verbunden fühlen, einer Fragerunde nicht abgeneigt sind und eventuell einen Einblick in persönliche Dokumente nicht scheuen. Besonderes Augenmerk legen die jungen Leute derzeit auf die Vertiefung ihrer Kenntnisse über das Schulhaus während der Weimarer Republik bzw. der Zeit des Nationalsozialismus. Interessenten können sich über das Sekretariat (Frau Kotte, 4680910) melden. Termine sind vor Ort oder nach Wunsch möglich.

Bild: Historische Postkarte, um 1911

Die historische Wiedigsburg – Schule und Schulalltag

Entstehung und Kaiserzeit

Genau wie 1990 mit Blick auf die Gründung der EOS II – J.G. Herder zeichneten auch die steigenden Schülerzahlen um 1900 dafür verantwortlich, dass die vorhandenen Schulplätze nicht mehr ausreichten. Zurückzuführen ist dies auf den Bevölkerungsanstieg am Ende des vorigen Jahrhunderts. So wurde im Jahre 1905 mit dem Bau einer neuen Volksschule auf der Wiedigsburg begonnen, die bereits 1906 als Mädchenvolksschule II in Betrieb genommen wurde.

Ansicht des Nordflügels der Wiedigsburg im September 1905

Schon 1906 würdigte die Schulverwaltung in einem Bericht das Gebäude: „ Es ist damit, wie auch von berufener Seite anerkannt worden, ein Musterbau geschaffen. Die Ausstattung ist gediegen und praktisch. Schulbrausebad, Haushaltungsschule und andere moderne Schuleinrichtungen sind vorhanden.“ Die geräumigen Klassenzimmer, der große Zeichensaal im Dachgeschoss, moderne Sanitäranlagen mit Wasserspülung und eine dadurch notwendig gewordene Beheizung (hier in Form einer Dampfheizungsanlage) sind nicht zu vergessen.

Da eine ähnliche Entwicklung der Schülerzahlen in der Knabenvolksschule zu verzeichnen war und die Schule am Petersberg den Bedarf nicht decken konnte, musste auch hier nach neuen Möglichkeiten gesucht werden. Die gefundene Lösung ist im Verwaltungsbericht aus dem Jahre 1909 nachlesbar: „ Die Unzulänglichkeit der Räume machte die Erweiterung des Volksschulgebäudes auf der Wiedigsburg notwendig.“ Zwei Jahre später, am 18.10.1911, berichtete die Nordhäuser Volkszeitung von der Einweihung des Erweiterungsbaus als Knabenvolksschule II. Der Anbau wurde dem Altbau angepasst. Der Baustil des Gesamtgebäudes beinhaltete Elemente des Jugendstils sowie Motive des norddeutschen Backsteinbaus. Jährlich waren nun 1500 bis 1700 Schüler und Schülerinnen in der Wiedigsburg zu verzeichnen.

Nordhausen erwies sich bereits zu dieser Zeit als eine Stadt, die auf dem Gebiet der Volksbildung allen Gemeinwesen mit vergleichbaren Einwohnerzahlen voranging, wie der damalige Schulrat Dr. Ditters als Vertreter der Regierung das Engagement der Stadtbehörde würdigte. Neben den Schulbau auf der Wiedigsburg sei in diesem Zusammenhang auf Schulbäder, die Waldschule in der Nähe des Geheges oder die Schulärzte verwiesen. 1912 erfolgte die Einrichtung eines Schulhortes, die Verbesserung der Gesundheitsvorsorge durch die regelmäßige zahnärztliche Untersuchung sowie die Einführung einer Schulspeisung, die aus einem großen Glas Milch bestand, für Bedürftige. Auch während des Ersten Weltkrieges behielt man diese soziale Maßnahme, wenn auch in bedingt reduzierter Form bei. Zudem gab es für ca. 100 bedürftige Kinder sogar Mittagessen aus der Krankenküche. Das Unterrichtsgeschehen selbst wurde durch die Begleiterscheinungen des Krieges negativ beeinflusst und führte z.T. zu einer Verwahrlosung der Schuljugend sowie zu einem verschlechterten Gesundheitszustand. Die Einberufung von Lehrern, Unterrichtsausfall wegen Kohlenmangels (z.B. 1917 sechs Wochen) und veränderte familiäre Verhältnisse (Vater einberufen, Mutter berufstätig) seien als Gründe aufgeführt. Allerdings war auch eine patriotische Haltung der Jugendlichen zu verzeichnen, die sich in eifrigen Sammelaktionen (Wildfrüchte, Papier) oder in Ernteaktionen niederschlug.

1908 zog auch die Anfang des 19. Jh. gegründete katholische Schule Nordhausens, die Domschule, mit ihren 120 Schülern in die Wiedigsburg um. Insbesondere nach dem Anbau waren so größere Räumlichkeiten geboten als im alten Schulgebäude in der Domstraße 10. Die nun im ersten Stock des Südflügels ansässige Domschule wurde vom restlichen Schulkomplex durch einen Bretterzaun abgetrennt. Die räumliche Enge auf dem Schulhof gestattete es den Kindern dabei bloß, sich zu zweit im Kreis zu bewegen und ihr Frühstück zu verzehren. Zwischen den Domschullehrern und der übrigen Lehrerschaft bestand ein kollegiales Verhältnis.

(Im Zuge der nationalsozialistischen Ausrichtung wurde die Domschule 1937 unter großem Protest der Lehrer, Eltern und Schüler aufgelöst.)

Weimarer Republik

Die Weimarer Republik brachte aufgrund ihres sozialpolitischen Charakters einen weiteren Aufschwung des Bildungswesens und der sozialen Betreuung mit sich und wirkte sich auch auf die Wiedigsburg aus. Mit der Errichtung des „Solbades“ erfuhr schon 1919 die Gesundheitsfürsorge eine Verbesserung. Im Baderaum wurde das heilende, stark salzhaltige Wasser z.B. im Jahre 1925 von 300 kranken Kindern genutzt und ihr Gesundheitszustand verbessert. Auch die Einführung des Schwimmunterrichts 1921 und das orthopädische Turnen sind unter dem Aspekt der Gesundheitsvorsorge zu betrachten. Ein hauptamtlicher Schularzt (später noch eine Ärztin) war für die regelmäßige Untersuchung der Nordhäuser Kinder zuständig. Bedürftigen Kindern wurde weiterhin eine Schulspeisung (täglich ein Viertel Liter Milch und ein Milchbrötchen pro Schüler) und nun auch Lehrmittelfreiheit gewährt.

Hinsichtlich der Unterrichtsinhalte war man bemüht, die Entwicklung praktischer Fertigkeiten bei den Schülen zu fördern. Neben der Einführung eines Handfertigkeitsunterrichtes (auch für Knaben waren Kochen, Nähen, Handarbeiten und Säuglingspflege Pflicht) sei auf den 1921 eingeführten Schulgartenunterricht für Mädchen verwiesen.

Turnübung auf dem Schulhof der Meyenburgschule um 1920

Insbesondere im Bereich des Sports setzte man neue Maßstäbe:

Die regelmäßig durchgeführten Reichsjugendwettkämpfe der Schulen wurden in Nordhausen mit großem Aufwand durchgeführt. Da die kleine Turnhalle mit ihren Sportgeräten sowohl für alle WiedigsburgschülerInnen als auch aufgrund der hohen Klassenstärken nicht ausreichte, turnte ein Teil der Schüler an den Geräten und ein Teil auf dem Boden. Dazu wurden Wolldecken ausgelegt, um die Fußbodenkälte etwas zu dämmen. Bei gutem Wetter nutzte man den Platz neben der Turnhalle, wo sich auch die Sandgrube für Sprungübungen befand.

Im Gegensatz zu späteren Zeiten war der Schulunterricht der Weimarer Republik recht unpolitisch ausgerichtet. Themen verschiedener Schulfeierlichkeiten verdeutlichen diesen Eindruck. Gedenkfeiern für berühmte Persönlichkeiten des deutschen Kulturlebens standen im Vordergrund, z.B. für K.M.v.Weber, Luther, Pestalozzi, Beethoven. Selbstverständlich wurde den alljährlichen Verfassungsfeiern oder den Geburtstagen des Reichspräsidenten v. Hindenburg zeremoniell gedacht, insbesondere im Jahre 1927 dem 80. Geburtstag Hindenburgs.

Anlässlich der 1000-Jahrfeier der Stadt (1927) wurden den Wiedigsburgschulen Namen verliehen. So erhielt die Mädchenvolksschule II im Nordflügel den Namen „Justus-Jonas-Schule“ und die Knabenvolksschule II im Südflügel die Bezeichnung „Meyenburgschule“. Mit diesen Benennungen knüpfte die Stadt bewusst an die reformatorische Tradition an, da Justus Jonas als gebürtiger Nordhäuser und enger Freund Luthers wesentlich zur Durchsetzung der Reformation in Sachsen beigetragen hatte und sich ebenso wie Michael Meyenburg um die Einführung der Reformation in Nordhausen verdient gemacht hatte.

Nordwestansicht der Wiedigsburg um 1915

Dass 1926 die Reichslehrerkonferenz in Nordhausen abgehalten wurde, ist als eine Würdigung des schulpolitischen Engagements der Stadt anzusehen. Die Stadt Nordhausen hatte sich aufgrund ihrer bildungsfreundlichen Einstellung nicht nur in der näheren Umgebung ein hohes Ansehen erworben.

Drittes Reich (1933 – 1945)

Die mit dem Nationalsozialismus verbundene Gleichschaltung und Politisierung des Lebens wirkte sich selbstverständlich auch auf die Schulpolitik aus. Als nationalsozialistische Lehrstätten dienten beide Wiedigsburgschulen. Mit staatlicher Unterstützung wurden die HJ (Hitlerjugend) sowie der BDM (Bund Deutscher Mädel) gegründet, Lehrinhalte umgestaltet, Schulfeierlichkeiten festgelegt bzw. ideologisch ausgerichtet und Unzuverlässige aus dem Schuldienst entfernt. Um ihre Existenz zu sichern traten viele Lehrer der NSDAP oder dem NSLB (Nationalsozialistischer Lehrerbund) bei. Die körperliche Ertüchtigung und die propagandistisch in Szene gesetzte soziale Tätigkeit, getragen durch die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt, spielten auch in Nordhausen eine große Bedeutung. So wurden die Gesundheitsvorsorge und die Schulspeisung beibehalten.

Zur politischen Erziehung stand in der Wiedigsburg auch ein Rundfunkgerät als Medium zur Verfügung. Zu besonderen politischen Feiern hörten dann die Schüler der oberen Klassenstufen in der Aula gemeinsam die Rundfunksendungen, z.B. zum Jahrestag des Machtantritts Hitlers. Gelegentlich hielten auch hochrangige Kommunalpolitiker Festansprachen vor den Schülern.

Der Mittwoch und der Samstag gingen im Volksmund als die Uniformtage ein, da an diesen Tagen der Dienst der Jugendorganisationen angesetzt war und die SchülerInnen in den Uniformen der HJ und des BDM zu erscheinen hatten. Zudem konnte sich der VDA (Verein für das Deutschtum im Ausland), der an der Justus-Jonas-Schule aktiv war, über einen großen Zuspruch freuen. Sicherlich zeichnen dafür auch die durch den Verein organisierten Wanderungen u.a. Veranstaltungen verantwortlich.

Hermann-Löns-Feier in der Aula – Theaterstück

Insgesamt galt die Schule im Nationalsozialismus als eine straff geführte und ideologisch ausgerichtete Bildungs- und Erziehungsanstalt. Neben dem obligatorischen Hitlergruß zu Unterrichtsbeginn sei dabei auch auf die Flaggenappelle verwiesen, die zu besonderen Anlässen stattfanden und die fast rituell abliefen: Aufstellung der Schüler im Kreis um den Masten, Fahnenhissung, Ansprache des Direktors, Singen des Horst-Wessel- und des Deutschlandliedes, klassenweises Abrücken in die Unterrichtsräume.

Die durchschnittliche Klassenstärke betrug 35 bis 40 Schüler bzw. Schülerinnen. An Wandertagen wurden Ausflüge in die nähere Umgebung vorgenommen, auf denen die Schüler dann auch ihrer Pflicht des Heilkräutersammelns nachgingen. Über eine Diskriminierung der sechs bis acht jüdischen Mitschüler gibt es keine Informationen. Bedeutende einschneidende Ereignisse bis zum Kriegsausbruch 1939 sind nicht bekannt. Auch zu Beginn des Krieges verlief das Schulleben offenbar in den bisher gewohnten Bahnen, selbst wenn Lehrer zum Kriegsdienst einberufen wurden.

Alte Plakatierungsreste vom Frühjahr 1945 am Südflügel der Wiedigsburg

Die Unterbringung emigrierter Weißrussen, wahrscheinlich Hilfsdienstverpflichtete, in der Justus-Jonas-Schule veränderte nach 1943 den allgemeinen Schulbetrieb. So mussten die Schüler im „Schichtbetrieb“ an der Töpfertorschule unterrichtet werden. Der für diese Zeit typische Fliegeralarm unterbrach auch in der Wiedigsburg mannigfach den Unterricht, bis dieser im März 1945 gänzlich zum Erliegen kam. Angesichts der Kriegslage wurde die Wiedigsburg in eine Notunterkunft für viele Ausgebombte, Flüchtlinge und auch Zwangsarbeiter umgewandelt. Ebenso war hier eine Luftschutzrettungsstelle als behelfsmäßige Ambulanz eingerichtet worden.

Reste des Gymnasiums, Morgenröte – Ecke Taschenberg im Juni 1945

Während der Bombardierung der Stadt Nordhausen am 3. und 4. April 1945 wurde auch die Wiedigsburg stark beschädigt … und es war damals zweifelhaft, ob sie jemals wieder als Schule in Betrieb genommen werden konnte.

Schule und Schulalltag 1945 bis 1990

Ebenso wie die Stadt bot auch die Wiedigsburg nach Kriegsende ein trostloses Bild: Neben zerborstenen Scheiben, Türen, Dachziegeln, Schutt- und Scherbenhaufen fand sich ansonsten nur gähnende Leere, denn Schulbänke und Lehrmittel hatten sich in dieser schweren Zeit als würdige Heizmaterialien erwiesen. Es regnete auch wochenlang durch Löcher in Dach und Wänden.

Seit April 1945 wurde das Gebäude Rückwanderern zur Verfügung gestellt und durch deren Nutzung im Innenraum z.T. stark beschädigt.

Im Juni 1945, nachdem die Rückwanderer abgezogen waren, begannen notdürftige Reparaturarbeiten, die Monate in Anspruch nahmen und seitens der Beteiligten (Lehrer, Anwärter, Einheimische, Flüchtlinge) enorme Kraftanstrengungen erforderten. Überdies zeigte auch die sowjetische Besatzungsmacht großes Interesse an der baldigen Aufnahme des Schulbetriebes, da dies ein wesentlicher Schritt zur Normalisierung des öffentlichen Lebens darstellte. So konnte im Oktober 1945 der Unterricht wieder aufgenommen werden, die Reparaturarbeiten gingen jedoch unvermindert weiter, die zeitweise für die Wiedigsburgschulen zu einer Unterrichtsverlegung in die Heinrich-Mittelschule bzw. Töpfertorschule führte. Unterrichtsmaterialien waren kaum vorhanden. Die materielle Not war insgesamt sehr groß.

Aufgrund der zahlreich im Zweiten Weltkrieg zerstörten Schulen in Nordhausen sowie der steigenden Schülerzahlen wegen des Zuzugs vieler Flüchtlinge, musste der Unterricht in zwei Schichten (Vor- bzw. Nachmittagsunterricht) erfolgen.

Wenige Jahre später liest man nur noch von der Justus-Jonas-Schule, da die Jungen in der Schule Domstraße untergebracht wurden.

Der geistige Neuanfang in der SBZ (Sowjetischen Besatzungszone) ist auch in den Nordhäuser Schulen durch einen Wandel gekennzeichnet: Während in den vierziger Jahren demokratische und humanistische Wertvorstellungen vorherrschten, werden diese ab Anfang der fünfziger Jahre durch eine strikte sozialistische Orientierung des Bildungswesens verdrängt. Die bereits ab 1948 wirksamen Jugendorganisationen, die Jungen Pioniere und die Freie Deutsche Jugend (FDJ), werden voll in das Schulleben integriert. 1957 nahmen bereits 63 Prozent der SchülerInnen der Justus-Jonas-Schule an der Jugendweihe teil. Dieser Kurs auf das sozialistische Schulsystem findet für o.g. Schule ihren Höhepunkt in der Umbenennung: Nachdem sie dreißig Jahre den Namen des bedeutenden Reformators trug, erhielt sie jetzt den Namen Polytechnische Oberschule „Ernst Thälmann“. Mit dem `Gesetz über das einheitliche sozialistische Bildungssystem` wurde die sozialistische Ausrichtung endgültig fixiert. Der staatsbürgerlichen Erziehung wurde besonderer Wert beigemessen. Die Mitgliedschaft in der Jungpionierorganisation und der FDJ galt als staatsbürgerliches Bekenntnis, gleichwohl die Mitgliedschaft in der Gesellschaft für deutsch-sowjetische Freundschaft und die Teilnahme an der Jugendweihe. So nahmen bereits 1962 fast alle Schüler der Thälmann-Schule an letzterer teil. Auch seitens der Lehrerschaft wurde eine aktive Mitarbeit in den Jugendorganisationen in Form von Tätigkeiten als Gruppenpionierleiter oder FDJ-Gruppenleiter verlangt.

Mit der massiven Werbung für Führungskader der Nationalen Volksarmee wie für die Nationale Front, der Teilnahme am Wehrausbildungslager (ZV) u.a. setzte ab Ende der sechziger Jahre eine zunehmende Politisierung und Militarisierung an den Schulen ein.

Allerdings gab es auch Verbesserungen zu verzeichnen. So wurde 1952 eine Kleinsportanlage angelegt, ein Schulhort (1960) und ein Filmraum eingerichtet sowie eine Schulfunkanlage installiert. Desweiteren war mit dem Anbau des Sanitärtraktes die Errichtung einer modernen Toilettenanlage erfolgt. Hinter der Wiedigsburg wurde 1965 ein Sportplatz geschaffen. Einige Unterrichtsräume erhielten durch Neugestaltung einen fachspezifischen Charakter.

Nach mehreren Jahrzehnten intensiven Schulbetriebs einschließlich der „Fremdnutzung“ 1945 wäre eine grundlegende Rekonstruktion schon lange überfällig, doch dafür war kein Geld vorhanden. Und somit bot die Wiedigsburg im Jahre 1990 auch ein Abbild der wirtschaftlichen Situation der DDR – sie war dringend erneuerungsbedürftig.

Im August des gleichen Jahres wurde die „Ernst-Thälmann-Schule“ aufgelöst. Das Gebäude bekam die neu gegründete Herder-Schule, die ehemaligen Schüler besuchten z.T. andere Schulen und die Lehrkräfte konnten sich an der EOS bewerben oder an andere Schulen des Stadt- oder Kreisgebietes gehen.

Die Unterbringung der Kaufmännischen Berufsschule sowie die zeitweise Aufnahme der Pestalozzischule (1959-88) im Gebäude der Wiedigsburg seien an dieser Stelle nur kurz erwähnt.

Ein typisches Bild seit 1997: Gebäuderekonstruktion Wiedigsburg, hier: die Turnhalle

Die Wiedigsburg 2000 und Perspektiven

Das historische Gebäude präsentiert sich nun, wenn auch noch unvollendet, in einem neuen Flair. Die innere Gestaltung basiert auf Funktionalität gepaart mit sehenswerten Details: Aufarbeitung der alten Türen und Schränke, Farbgestaltung. So erhielten die Heizkörper auf den Fluren Gitterverkleidungen, die gleichzeitig als Sitzgelegenheit dienen. Neben den hellen und freundlich gestalteten Unterrichtsräumen finden sich durchdachte Fachkabinette, die Aula, ein Planetarium, ein Essens- bzw. Aufenthaltsraum, eine Bibliothek und moderne Sanitärbereiche. Für einen behindertengerechten Zugang sorgen zwei Fahrstühle.

Mit dem Jahre 2001 wird, entsprechend der Planung, die Gebäudesanierung vollständig abgeschlossen sein und das Herder-Gymnasium zukünftig in Nordhausen auf einen Schulstandort verweisen können.

Behindertengerechter Eingang zur Wiedigsburg

Die Einrichtung eines Schülercafes sowie eine optisch ansprechende wie funktionale Gestaltung des Schulhofes (und damit auch der Parkplätze für die Lehrkräfte) sollen die attraktive Ausbildungsstätte in dem historischen Gebäudeensemble der Wiedigsburg komplettieren.

Nach Abschluss der Rekonstruktion bietet die Einrichtung ein hohes Maß an Innovation und die besten Voraussetzungen für einen modernen Schulbetrieb. Die zentrale Nutzung des Gesamtgebäudekomplexes schließt die im Schuljahr 1997/98 eröffnete Wiedigsburghalle zur sportlichen Betätigung unter modernsten Bedingungen ein.

Rekonstruierte Westfront der Wiedigsburg

Biografie J. G. Herder

Johann Gottfried Herder wurde am 25. August 1744 in Mohrungen (Ostpreußen) geboren. Nach seinem Studium in Königsberg von 1762 – 1764 (Medizin, Theologie und Philosophie) war er von 1764 bis 1769 Lehrer an der Domschule in Riga und Pastor. Nach Aufgabe seiner Ämter 1769 Fahrt nach Paris, dort Hinwendung zum „Sturm und Drang“. Als Philosoph und Theologe war er zunächst stark beeinflusst von Kant und Hamann. Anschließend war er Prediger in Brückeburg und später Studienintendant in Weimar, wo er auf Drängen Goethes 1776 hinzog. Herder starb am 18.12.1803 in Weimar.

Herder wurde bekannt durch sein Auftreten gegen die Kritik der Vernunft von Kant, die er als Wortnebel bezeichnete. Anstatt die Vernunft zu kritisieren ist es nach Herder zweckmäßiger, mit der Untersuchung der Physiologie der Erkenntnisfähigkeiten des Menschen zu beginnen. Auch seine These, dass zuerst die Sprache und dann die Vernunft entsteht, war gegen Kant gerichtet.

Kant habe unrecht, wenn er die Begriffe Raum und Zeit für apriorisch hielt, denn in Wirklichkeit, behauptet Herder, entstanden sie aus der Erfahrung. Herder wendet sich energisch gegen die Tendenz (z. B. bei Kant), den Menschen in verschiedene Vermögen (Fähigkeiten) aufzuspalten.

Erst durch Sprache wird für Herder – ebenso wie für Hamann – der Mensch zum Menschen. Die Instanz der Sprache macht Herder gegen die Kantische Transzendentalphilosophie geltend. Ohne Sprache gibt es keine Vernunft. Stärker als Hamann hebt er den historischen Charakter der Sprache hervor. Der Mensch selbst ist seinem Wesen nach geschichtlich. Daher nimmt in Herders Werk die Geschichtsphilosophie einen zentralen Platz ein.

Innerhalb der gesamteuropäischen wie der deutschen Aufklärung nimmt Herder eine deutlich markierte, eigenständige Position ein. Im Blick auf die deutsche Literaturentwicklung ist er vor allem als Anreger und Vordenker, ja als „Vaterfigur“ der Sturm-und-Drang-Bewegung wichtig; eine Rolle, die später auch von Goethe selbst herausgestellt wird.

Werke u.a.:

  • 1765 Fragmente einer Abhandlung über eine Ode
  • 1766 Über die neuere Deutsche Literatur
  • 1772 Abhandlung über den Ursprung der Sprache
  • 1773 Von deutscher Art und Kunst
  • 1774 Brutus
  • 1774 Philosophie der Geschichte zur Bildung der Menschheit
  • 1774 Alte Volkslieder
  • 1778 – 1791 Stimmen der Völker in Liedern

Rekonstruierte Westfront der Wiedigsburg

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Johann Gottfried Herder stellt sich vor

fÖRDERVEREIN

Mitglieder des Schulfördervereins am Herder – Gymnasium

Der nunmehr seit 25 Jahren am Herder-Gymnasium bestehende Schulförderverein hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Schulbetrieb an den Stellen finanziell zu unterstützen, an denen die Mittel des Schulträgers nicht ausreichen, um alle wünschenswerten Lehr- und Lernmittel sowie Schulprojekte zu finanzieren.

So wurden in den vergangenen Jahren durch den Schulförderverein verschiedene technische Geräte und Ausrüstungsgegenstände erworben, um eine optimierte Unterrichtsgestaltung für Schüler und Lehrer zu erreichen. Allein in den letzten drei Jahren konnten 2 Notebooks, 2 Beamer, 4 CD-Player, 
1 DVD-Player, 1 Fernsehgerät und 2 Projektionswagen angeschafft und den Fachschaften Geschichte, Englisch und Ethik zur Verfügung gestellt werden.

Weiterhin werden jährlich die besten Abiturienten als Auszeichnung mit einer Prämie geehrt. Unterstützung erfahren auch die am Herder-Gymnasium eingerichteten Sportarbeitsgemeinschaften,
z. B. durch Übernahme von Fahrtkosten, die Ausstattung mit einheitlicher Sportbekleidung sowie durch Zuwendungen zur Auszeichnung besonderer sportlicher Leistungen.

Um auch weiterhin in diesem Sinne Wirken zu können, haben wir an alle Eltern und Lehrer, die bisher noch nicht Mitglied im Förderverein sind, die Bitte, unsere Arbeit zu unterstützen.

Für einen geringen Jahresbeitrag von 10 EUR können Sie Mitglied im Förderverein werden. Sollten Sie darüber hinaus Lust und Zeit haben, würden wir uns auch über Ihre aktive Mitarbeit freuen.

Den Mitgliedsantrag erhalten Sie auf Wunsch bei der nächsten Elternversammlung durch den jeweiligen Klassenlehrer oder im Sekretariat der Schule von Frau Kotte.

Der Vorstand

Spaß an Bewegung gefördert – 
Der Schulförderverein des Herder-Gymnasiums finanziert Klettergerüst und trägt auch dazu bei, die Zertifizierung bewegte Schule weiter umzusetzen. 

Die Schüler verbringen viele Stunden sitzend im Unterricht; in der Freizeit spielen Social Media und digitale Spiele eine nicht mindere Rolle; dazu reduzierte die Zeit der Pandemie Aktivitäten –  ein sportlich aktiver Ausgleich ist wichtig. Die Körperkonstitution durch Bewegung positiv zu beeinflussen und die Auseinandersetzung mit der eigenen Bewegung bei alltäglichen Aktivitäten zu fördern, dazu hat der Förderverein des Gymnasiums einen erheblichen Beitrag geleistet. Mit einer 7.500 Euro teuren Kinästhetik-Anlage schafft er damit auf dem Pausenhof die Möglichkeit, unter Einbeziehung der Lehre von der Bewegungsempfindung einen weiteren Anreiz zu Regung zu geben.         
Auf Initiative der Fachkommission Sport unter Leitung von Madlen Trümper und Erik Keßler entstand die Idee als Alternative zu einer geplanten Kletterwand, die sich aus finanziellen und Gründen des Denkmalschutzes nicht umsetzen ließ. Der Vorstand des Schulfördervereins (Vorsitzender Lutz Kaufmann, stellvertretende Vereinsvorsitzende Diana Moraweck, Frank Kunze und Mario Hoche-Arbeiter) übergab das Gerüst Ende September einerseits an Schulleiter Andreas Trump und seine Sportkollegen und gab es für die Schüler frei.

Damit kann das Herder-Gymnasium sein Angebot zur Bewegungsförderung weiter erhöhen. Die am 22. September 2022 verliehene Auszeichnung „Bewegungsfreundliche Schule“ erhielt das Gymnasium bereits zum wiederholten Male. Erneut gelang es, die Kommission davon zu überzeugen, dass neben dem Schulsport zahlreiche Angebote zur Verfügung gestellt werden, die für eine intensive Bewegung während und nach dem Unterricht sorgen. So stehen zahlreiche Arbeitsgemeinschaften, wie Parcour, Mensch bewegt dich, Volleyball, Tischtennis, Basketball, und Tanzen zur Verfügung. Auch der Pausensport unter Aufsicht der Oberstufenschüler wird intensiv genutzt, genauso wie die Tischtennisplatten auf dem Schulhof. Sportlich geht es auch am anderen Ort zu, so dem Alpinen Skilager der Klassenstufe 7 oder bei Wandertagen. Die Theorie und Praxis unterschiedlicher Sportarten vermittelt der Wahlpflichtbereich „Aktiv und Gesund“ und thematisiert dabei die Bedeutung des Sports für die Gesundheit, für Freizeit, Natur und Gesellschaft. Das in diesem Zusammenhang durchgeführte Outdoor-Camp verlangt allen Beteiligten Ausdauer und Willen ab. Jährlich finden Schulsport- und Schwimmfeste statt und die Schülerschaft kürt ihren Sportler des Jahres. Regelmäßig nimmt das Gymnasium zudem an „Jugend trainiert für Olympia“ teil und veranstaltet die Schulsportstafette. Auch der seit dem letzten Schuljahr in die Stundentafel integrierte Schwimmunterricht ist zu nennen. 

Die Auszeichnungsveranstaltung fand in Bad Liebenstein statt (TA berichtete) und 
Das damit verbundene Preisgeld von 1000 Euro soll dazu dienen, das Angebot auf dem Schulhof zu erweitern und nach und nach eine Bewegungslandschaft zu schaffen. So ist an einen Basketballkorb, ein Kraftturm, eine feste Slackline u.v.m. gedacht. 
Madlen Trümper sowie ihre Kolleginnen und Kollegen wissen um die Bedeutung der Aktivität und freuen sich darauf, dies Stück für Stück erweitern zu können, und wünschen sich im Sinne der Bewegungsförderung auch zukünftig eine finanzkräftige Unterstützung durch den Schulförderverein oder Sponsoren.

Der Neue Vorstand wurde gewählt

In der Mitgliederversammlung am 18. November 2021 wurde satzungsgemäß nach Rechenschaftslegung der alte Vorstand entlastet.

Schulleiter Andreas Trump bedankte sich für die aktive Arbeit.

Die anschließende Wahl eines neuen Vorstandes für den Schulförderverein ergab folgendes Ergebnis: 

Vorsitzender:   Herr Kaufmann
     
Stellvertreter:   Frau Moraweck
     
Kassenwart:   Herr Völkel
     
Schriftführer:   Frau Müller
     
1. Beisitzer:   Frau Meyer
     
2. Beisitzer:   Herr Becker
     

Hier können Sie sich das Beitrittsformular herunterladen:

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Bitte senden an:

Schulförderverein am Herder-Gymnasium e.v.
Wiedigsburg 7/8
99734 Nordhausen

Tel:  03631/4680910
Fax: 03631/4680940

Schule ist der Schlüssel zu deiner Zukunft und der Beginn jeder großen Reise.

Schulsozialarbeit

Schulsozialarbeit existiert seit über 30 Jahren. Sie hat sich als eine intensive und wirksame Form der Zusammenarbeit von Jugendhilfe und Schule in der Praxis bewährt und ist von zentraler Bedeutung bei der Weiterentwicklung des Bildungswesens zu einem Gesamtsystem von Bildung, Erziehung und Betreuung. 

Schulsozialarbeit existiert seit über 30 Jahren. Sie hat sich als eine intensive und wirksame Form der Zusammenarbeit von Jugendhilfe und Schule in der Praxis bewährt und ist von zentraler Bedeutung bei der Weiterentwicklung des Bildungswesens zu einem Gesamtsystem von Bildung, Erziehung und Betreuung. Als professionelles sozialpädagogisches Angebot ist sie eigenständig und dauerhaft im Schulalltag verankert. Sie erscheint an allen Schulformen sinnvoll, gerade in einer Zeit besonderer gesellschaftlicher Herausforderungen, wie sie in den letzten achtzehn Monaten zu verzeichnen sind.

Schulsozialarbeiter*innen helfen Kindern und Jugendlichen in enger Kooperation mit den Lehrer*innen bei der Bewältigung ihrer Lernprobleme und/oder ihrer Lebensprobleme, stärken ihre Persönlichkeit und erschließen Ressourcen im sozialen Umfeld.

Das Herder-Gymnasium konnte in der Vorbereitungswoche nun erstmals eine Schulsozialarbeiterin in der Aula begrüßen. Anika Lier ist bereits seit acht Jahren in diesem Job tätig und sieht ihn als Berufung, ihre Erfahrungen aus der Jugendhilfearbeit dabei nutzend. Ob Beratung, Einzelfallhilfe, pädagogische Gruppenarbeit oder die Zusammenarbeit mit Erziehungsberechtigten, vor allem auch als Organisator für präventive Klassenprojekte und die Durchführung erlebnispädagogischer Angebote – ein weit gefasstes Aufgabenfeld steht vor ihr. Als abwechslungsreich, vielfältig und herausfordernd bezeichnet es Anika Lier, für die Motivation ein Leitmotiv darstellt.         
Ihre Arbeit als Schulsozialarbeiterin am Herder-Gymnasium und ist ein Angebot der Frohe Zukunft Nordhausen gGmbH und wird gefördert aus Mitteln des Freistaates Thüringen, dem Ministerium für Bildung, Jugend und Sport sowie des Landkreises Nordhausen.

Schulsozialarbeit kann erfolgreich sein, wenn sie gleichberechtigt zur Bildungs- und Erziehungsarbeit der Schule ist. Nur dann entfaltet sie ihre spezifische Wirksamkeit, denn schul- und sozialpädagogische Kompetenzen greifen ineinander. Anika Lier hat das Kollegium am Herder-Gymnasium bereits von sich und ihrer Tätigkeit überzeugt, indem sie fachlich versiert ihre Aufgabenfelder vorstellte, erste Grundideen bzgl. der Tätigkeit offenbarte und intensiv auf Kooperation am Gymnasium, mit Eltern und Partnern im Umfeld der Schule verwies.  Die junge Mutter weiß, wovon sie spricht, denn sie blickt bereits auf zehn Jahre Erfahrung zurück und schreibt derzeit ihre Masterarbeit im Studiengang Systemische Beratung. Zu den Jüngsten der Wiedigsburg nahm sie schon direkt Kontakt auf, verbrachte mit den Fünfern den Kennenlerntag und sucht in den Pausen das Gespräch auf dem Schulhof. Gerade der Übergang von der Klassenstufe 4 zur 5 sowie der damit verbundene Schulwechsel stelle für die Kinder eine große Herausforderung dar, so Lier. Zudem konnte sie bereits einige Klassen persönlich begrüßen, ihr Tätigkeitsfeld vorstellen und Kontakte knüpfen. Daneben ist sie im Lehrerzimmer präsent und hat ein offenes Ohr für große und kleine Anliegen. Ihr Büro in einer ruhigen Ecke des Südflügels hat sie bezogen und gemütlich eingerichtet, sodass es auch die junge Generation zu Gesprächen einlädt. 

Die junge Frau schaut optimistisch und selbstbewusst auf die neue Herausforderung, denn sie freut sich darauf, Trainings zur Stärkung des Selbstbewusstseins und der sozialen Kompetenzen oder zum Umgang mit sozialen Konflikten anzubieten und mit Eltern, Lehrkräften und Kooperationspartnern zusammenzuarbeiten. Um die individuelle und soziale Entwicklung der Kinder und Jugendlichen zukünftig noch intensiver fördern zu können, sollen an der Schule weitere Aktivitäten angeboten werden, durch die Schüler*innen über das schulische Angebot hinaus ihre Fähigkeiten entfalten, Anerkennung erfahren und soziale Prozesse gestalten können. Anika Lier ist davon überzeugt, dass es Ausgrenzung und dem Risiko des Scheiterns in der Schule noch stärker entgegenzuwirken gelte und die Jugend darin zu unterstützen sei, ihre Stärken zu entfalten und ihre Lebensperspektiven zu entwickeln.

[Heike Roeder]

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Anika Lier als Schulsozialarbeiterin am Herder-Gymnasium

Gastredner am Herder-Gymnasium gab Einblick in das Leben mit HIV

Im Rahmen des Welt-Aids-Tages sowie in Zusammenarbeit mit Kathrin Wolff vom Gesundheitsamt Nordhausen erhielten die zehnten Klassen des Gymnasiums die Möglichkeit, mit Matthias Gerschwitz ins Gespräch zu kommen. Als Betroffener legte er seinen Werdegang, seine Erfahrungen und das Leben mit der Diagnose einer unheilbaren Infektionskrankheit offen. Als offizieller Vertreter der Deutschen Aidshilfe war er bereits im letzten Jahr in der Wiedigsburg und referierte vor einem großen Auditorium. Ein offenes Gespräch, die Chance umfassend Fragen zu stellen und aktuelles Wissen in Form der Antworten zu erhalten, war kaum möglich. Daher entschied sich das Herder-Gymnasium dazu, die Klassenstufe 10 im kleineren Rahmen an dieser Veranstaltung teilhaben zu lassen – und dieses Konzept ging auf. Die drei durchgeführten Gesprächsrunden lebten einerseits von Interesse und vielseitigen Fragen der Schülerschaft, andererseits von einem offensiven und direkte Umgang Gerschwitz` mit der Infektionskrankheit.

Gerschwitz, der die Diagnose HIV-positiv 1994 erhielt, ist sich sicher: „Der beste Schutz ist Wissen.“ Schließlich handele es sich immer noch m eine unheilbare Viruserkrankung, vor der man sich aber schützen könne. Zahlreiche Diskriminierungsbeispiele offenbarten den Schülerinnen und Schülern, das Unwissen und die Skepsis, die noch immer in der Gesellschaft zu finden sind. Der medizinische Fortschritt komme Betroffenen zugute, die Krankheit sei heute schon viel besser behandelbar und lasse ihn zum Beispiel mit zwei Tabletten am Tag am täglichen Leben uneingeschränkt teilhaben, so Gerschwitz, der bereitwillig Auskunft über persönliche Beschwerden oder auch Schmerzen gab.  Als Zuhörer und Fragende erfuhren die Zehntklässler, was es bedeutet, wenn die Viruslast kontrolliert wird, der Virus „unter die Nachweisgrenze“ sinkt, sich Freunde abwenden und sich der Weg in das normale Leben phasenweise als Kampf gestaltet. 

Dem Gastredner war die Aufmerksamkeit der Anwesenden bis zur Verabschiedung in jeder der drei Gesprächsrunden gewiss. Klassensprecher Finn Ahlert aus der 10.5 bedankte sich im Namen seiner Mitschüler persönlich für die informativen, im lockeren Mix gestalteten, altersgerechten und bewegenden einhundert Minuten. 

Die Kooperation des Landratsamtes mit den Schulsozialarbeiterinnen Anika Lier und Diana Witzenhausen, die am Gymnasiums tätig sind und durch die Frohe Zukunft gefördert werden, besitzt bereits eine langjährige Tradition. So organisieren sie jedes Jahr in der Wiedigsburg den Welt-Aids-Tag, der am 1. Dezember stattfindet, und verbuchten auch am 20.11.23 wieder ein reges Interesse der Schülerschaft. Zahlreich erschien diese in den Pausen und Freistunden, um sich über das Thema HIV zu informieren, ins Gespräch zu kommen und mit Hilfe unterschiedlicher Give-Aways auch noch im Nachhinen daran erinnert zu werden.

Heike Roeder

Öffentlichkeitsarbeit am Herder-Gymnasium

Schulsozialarbeiterinnen des Herder-Gymnasiums organisieren Gastredner und Informationsstände zum Welt-Aids-Tag

„Positiv Denken – HIV negativ bleiben.“ 

Direkt, authentisch und nahbar trat Matthias Gerschwitz als Botschafter anlässlich des alljährlich am 01. Dezember begangenen Welt-Aids-Tages in der Aula des Herder-Gymnasiums vor die Schüler der zehnten Klassen. Der Gast gewährte einen berührenden und zugleich aufrüttelnden Einblick in sein Leben und seine Biografie als HIV-Positiver Mensch. Es gelang ihm, seinen Weg und seine unbedarft jungen Jahre vor der Infektion und die Veränderungen seit der erschütternden Diagnose als den alles verändernden Wendepunkt des Lebens, seinem Publikum vor Augen zu führen. Ein Leben mit einer erworbenen Immunschwäche habe früher als „Todesurteil“ gegolten, so Geschwitz. Auf Jahre der Unsicherheit, Hilflosigkeit und Ohnmacht folgten international Forschungen, Studien, Versuche der Aufklärung und eine unglaubliche, medizische Entwicklung, die hoffen ließ. Und was für ein Glück, welcher medizinsche Stand heute konstatiert werden kann! „Zwei Tabletten am Tag“ wüden den Virus im Schach und in den „Schmollecken“ halten, so Gerschwitz, wobei er betont, dass er – wie andere Leidtragende auch – nicht geheilt werden könne.

Betroffene hätten eine Chance, ihre Viruslast so stark zu senken, dass sie nicht mehr infektiös seien. Dennoch appelierte Matthias Gerschwitz deutlich an die Verantwortung, die wir alle für uns selbst und auch für andere tragen, um einer derartigen Infektionskrankheit klug und vor allem präfentiv entgegenzutreten. „Ich hätte mich schützen müssen“, resümiert Gerschwitz und auch wenn er heute offensiv und stark mit „seinem Thema“, wie es einst seine Schwester bezeichnete, umgeht, seien Aufklärung und Schutz unerlässlich. 

Christiane Hesse, Beratungslehrerin am Herder-Gymnasium bedankte sich mit einem herzlichen, ehrlichen und großen Dankeschön bei Matthias Gerschwitz sowie der Fachbereichsleiterin Gesundheitswesen und Gesundheitsförderung, Frau Kathrin Wolff, für die Unterstützung. Dies habe allen Beteiligten die Gelegenheit gegeben, „Zuhörer, Lernende und beeindrucktes Auditorium gewesen sein zu können“, so Hesse. 
Die Kooperation des Landratsamtes mit den Schulsozialarbeiterinnen Anika Lier und Diana Witzenhausen, die seit letztem Jahr am Gymnasiums tätig sind, besitzt bereits eine langjährige Tradition. So organisierten sie den Welt-Aids-Tag am 1. Dezember bereits zum zweiten Mal in der Wiedigsburg und verbuchten ein reges Interesse der Schülerschaft. Zahlreich erschien diese in den Pausen und Freistunden, um sich über das Thema HIV zu informieren, ins Gespräch zu kommen und mit Hilfe unterschiedlicher Give-Aways auch noch im Nachhinen daran erinnert zu werden. Die im Vorfeld durchgeführte Spendenaktion brachte zudem 156,14 € ein.

Herderianer entwickeln Spieletestung 

Unterricht neu denken. So ging auch die Klasse 6.3 an die Planung ihrer Klassenleiterstunde und wollte ein gemeinsames Projekt ins Leben rufen. Da für den Raum der Schulsozialarbeit neue Spiele angeschafft werden sollten, entstand die Idee, eine Auswahl dafür auf Herz und Niere zu prüfen, um so den größtmöglichen Spielspaß in unsere Schulmauern zu holen. So wurden Spiele ausgesucht und Testkriterien gemeinsam mit der Schulsozialarbeit entwickelt. Im Anschluss daran durften die Schülerinnen und Schüler während der Klassenleiterstunden die Auswahl testen und bewerten. Im nächsten Schritt wurden die Ergebnisse innerhalb des Deutschunterrichts in einem Podcast zusammengefasst, welcher freundlicherweise in Zusammenarbeit mit Radio ENNO professionell aufgenommen werden konnte. Der Ausstrahlung am 02.12.23 auf Frequenz 100.4 fieberndie Sechstklässler voller Stolz entgegen. Einen eigenen Podcast hat noch keiner von ihnen produziert. 

Hier geht es zum Podcast unserer Spieletester der Klasse 6.3 bei Radio ENNO.

| Podcast Spieletester |   (Länge: 11:08 min)

Schulsozialarbeit am Herder-Gymnasium ermöglichte Ferienaktion

Gerade in den ersten Tagen eines neuen Schuljahres werden auch die Erlebnisse und Ausflüge der Ferienzeit besprochen. So auch die, die die Schulsozialarbeit in der ersten Ferienwoche vom 10.07.2023 bis zum 14.07.2023 am Herder-Gymnasium angeboten hatten.

Gemeinsam planten beide Schulsozialarbeiterinnen, Anika Lier und Diana Witzenhausen, boten in Zusammenarbeit mit Julia Lahlou (Schulsozial-arbeiterin der Lessing-Schule) sowie zahlreichen Kooperationspartnern aus dem Landkreis ein kunterbuntes Ferienprogramm, welches auf großes Interesse stieß, an.

So hieß es am Montag „Eintauchen in die Welt der Experimente – Teil I“ zusammen mit dem Schülerforschungszentrum der Hochschule Nordhausen. Hier wurden all die Forschungsfragen Wieso, Weshalb, Warum erkundet und erforscht. Ein ausgiebiges gesundes Obstfrühstück verbunden mit dem Kennenlernen aller Teilnehmer und Teilnehmerinnen durfte nicht fehlten. Das experimentelle Pizza-Essen krönte den Tag und schmeckte besonders lecker. Radio Enno begleitete die Gruppe und fing so machen Schnappschuss in Ton und Bild ein. 

Am Dienstag erfreuten sich die Schüler und Schülerinnen über den gemeinsamen Kinobesuch im Filmpalast Nordhausen. Der Film „Super Mario“ war nicht nur interessant, sondern bot auch genügend Gesprächsstoff für die anschließende „Medien-Talkshow“.  

Was alles so in der Zorge lebt und kriecht, war im zweiten Teil in der Welt der Experimente zu erkunden. Mit unterschiedlichen Forschungsmethoden konnte so ein erster Schritt im Bereich der Naturforschung gegangen werden. Zum Staunen gab es fiel, wer hätte gedacht, welche Vielfalt an Lebewesen hier zu finden ist. Das durch die Schulsozialarbeiterinnen aufgebaute Überraschungs-Buffet sorgte für so manchen Sandwich-Experiment-Genuss. 

Das im Stadtpark ansässige Pinguin-Mobil mit seinem großartigen Spielangeboten sorgte für Bewegung, gemeinsames Erleben und viel Spaß. Vor der Wanderung in den Park warteten „Gesunde Snack´s to go“ auf die Schüler und Schülerinnen. Dabei konnten sie sich ihre Snacks nach Lust und Laune selbst zusammenstellen und ihr Bewusstsein für die gesunde Ernährung auf andere Art und Weise entdecken.  

Highlight der diesjährigen Sommerferienaktion war das 10-jährige Bestehen der Schulsozialarbeit im Landkreis. Bei herrlichem Sonnenschein fand auf dem Petersberg ein Fest mit weiteren Schulsozialarbeitern sowie -arbeiterinnen und zahlreichen Teilnehmern statt. Großartige Angebote überraschten die Kinder. So konnten sie Glitzertattoos, Buttons und Notizhefte selber gestaltalten. In Erinnerung wird auch bleiben, wie der Kletterturm erklommen und der Peterturm bestiegen wurden. Diese Highlights, das gemeinsam und kleine Geschenke ließen Kinderaugen leuchten.  

Ein Dank gilt allen Schülern und Schülerinnen sowie Kooperationspartnern, die diese Woche durch ihre Teilnahme, ihr Engagement, ihr Interesse und ihren Gemeinschaftsgeist zu einem besonderen Erlebnis gemacht haben. Und eins steht fest: Die nächsten Ferienaktionen kommen bestimmt.

Die Schulsozialarbeit am Herder-Gymnasium Nordhausen ist ein Angebot der Frohen Zukunft Nordhausen gGmbH und wird gefördert aus dem Mitteln des Freistaates Thüringen Ministerium für Bildung, Jugend und Sport und dem Landkreis Nordhausen. 

Sonstiges

Staatliches Herder-Gymnasium in Nordhausen blickt auch in die Zukunft

Natürlich kann man auch in die Vergangenheit schweifen und aufzählen, was die Statistik hergibt: 25 Jahre Schüleraustausch, dabei 23 Begegnungen in Deutschland und bisher 21 in den Niederlanden – zwei Jahre Corona-Pause waren nötig – das bedeutet fast 1000 Schülerinnen und Schüler, die an den Begegnungen teilgenommen haben, das sind etwa 66000 Buskilometer für die Fahrten zu den Partnern und vor Ort und das sind insgesamt etwa 20 Lehrkräfte, die, über die Jahre verteilt, daran gearbeitet haben.

Aber diese Zahlen drücken nicht aus, was diesen Austausch wirklich ausmacht. Es sind die Begegnungen, das einander Kennenlernen in den Familien, den Schulen, den Ländern. Es ist das Entdecken der Gemeinsamkeiten und das Erstaunen über die geringen Unterschiede. Es sind die Freundschaften, die entstanden sind.

Die Programme sind darauf ausgerichtet, möglichst viel vom Land der Gastgeber zu erfahren. Nach der Anmeldung zu Beginn des Schuljahres erstellen alle Teilnehmenden ein Profil von sich. Dieses dient als Grundlage für das Bilden der Partnerschaften. Nachdem erste Kontakte online geknüpft werden, nehmen deutsche Neuntklässler und ihre Eltern dann jeweils eine Partnerin oder einen Partner gleichen Alters für eine Woche bei sich auf, ein halbes Jahr später sind sie selbst zu Gast in deren Familie. 

Die Programme sind darauf ausgerichtet, möglichst viel vom Land der Gastgeber zu erfahren. Nach der Anmeldung zu Beginn des Schuljahres erstellen alle Teilnehmenden ein Profil von sich. Dieses dient als Grundlage für das Bilden der Partnerschaften. Nachdem erste Kontakte online geknüpft werden, nehmen deutsche Neuntklässler und ihre Eltern dann jeweils eine Partnerin oder einen Partner gleichen Alters für eine Woche bei sich auf, ein halbes Jahr später sind sie selbst zu Gast in deren Familie. 

Der Gegenbesuch der aktuellen Gruppe wird Anfang März erfolgen, aber schon jetzt laufen die Planungen für das nächste Schuljahr, denn beide Seiten sind sich einig, dass diese wichtigen Begegnungen unbedingt fortgesetzt werden müssen. Neben den Besuchen der Schülerinnen und Schüler könnte dann auch der verstärkte Austausch der Lehrkräfte beider Länder stehen.

Jürgen Wünsche

Initiator und seit 25 Jahren Organisator des Schüleraustauschs

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Schulleiter: Herr Trump
Stellvertreterin des Schulleiters: Frau Meyer
Oberstufenleiterin: Frau Roeder
   
Bereichsleitung Klassenstufen 5 und 6: Frau Bauersfeld
Bereichsleiung Klassenstuefen 7 bis 9: Frau Nagler
   
Ansprechpartner Studienseminar: Herr Barsch/ Herr Wünsche
Sekretariat Schulleitung
Sekretariat Oberstufe
Schulsozialarbeit
Kontakt - Elternvertretung:

Schulelternsprecher: Frau Wohlberedt-Schulze
Stellv. Schulelternsprecher: Frau Gastel

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