Vorlesewettbewerb der 6. Klassen am Staatlichen Herder-Gymnasium
Weihnachtszeit ist Lesezeit und die Schülerinnen und Schüler aller 6. Klassen des Herder-Gymnasiums bewiesen das eindrucksvoll. Insgesamt neun Leseratten aus allen Klassen der Stufe zeigten ihr Können. Unter den fachkundigen Augen von vier Jury-Paaren, davon zwei reinen Schülergruppen, einer Paarung aus Lehrerinnen und einer gemischten Gruppe aus einer Schülerin und Herrn Rose aus der Thalia-Buchhandlung, dem ehemaligen Buchhaus Rose, maßen sie sich in der Vorstellung der eigenen Bücher und im Lesen eines unbekannten Textes. Klassiker des Jugendbuchs von Marc-Uwe Kling oder Andreas Steinhöfel bis hin zu den „Drei Ausrufzeichen“ waren dabei ebenso vertreten wie ganz neue Texte. Am Ende setzte sich in einem knappen Rennen Liddy Götting aus der Klasse 6.4 durch. Sie wird, unterstützt durch ihre Deutschlehrerin, Frau Manuela Leß, ihre Schule in der nächsten Runde vertreten. Mit „Ich wollt, ich wär Kaktus“ behauptete sie sich knapp vor Sophie Jödicke aus der Klasse 6.5 und Maximilian Grimme aus der Klasse 6.3.
Jürgen Wünsche
(Organisator Vorlesewettbewerb am Herder-Gymnasium)
Lesung am Herder-Gymnasium begeisterte über den Roman Niemanns Kinder hinaus
Der Erfurter Autor René Müller-Ferchland las vor Gymnasiasten und gab einen Einblick in sein schriftstellerisches Schaffen
Er verriet, in der Grundschule Schwierigkeiten beim Lesen sowie Schreiben gehabt und recht spät den Weg zum Buch gefunden zu haben. Heute plädiert er für das Lesen, bevorzugt die moderne und Alltagssprache und hat für sein Schreiben den fiktiven Roman mit Bezug zu historischen Ereignissen entdeckt. Er, das ist der 38-jährige, in Magdeburg gebürtige und in Erfurt lebende René Müller-Ferchland, der seinen zweiten veröffentlichten Roman in der Aula des Herder-Gymnasiums vorstellte. Seit einem Jahr als freischaffender Schriftsteller tätig, liegt es ihm am Herzen, junge Menschen am Schreibprozess eines Romans teilhaben zu lassen. Dazu führt er z.B. in Schulen Workshops durch, liest aus seinen Romanen und stellt sich den Fragen seines Publikums. Wie in der Wiedigsburg.
Die Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 11 tauchten ein in die Suche der sechzehnjährigen Martha nach ihrem Vater, fußend auf dessen Tagebucheinträge, die er kurz nach der Geburt seiner Tochter zu verfassen begonnen hatte. Dabei offenbarten sich nicht nur eine Dreiecksbeziehung, sondern auch Traumata der Elterngeneration sowie gesellschaftliche Vorurteile. Wie problematisch es für Betroffene ist, die Erfahrungen der Vergangenheit zu verarbeiten, stellte Müller-Ferchland anhand seiner Romanfiguren vor. Und gerade auch zu diesen, zur Namensgebung, der Gestaltung und Entwicklung von Charakteren, aber auch zur Recherche bzgl. des Backgrounds der Geschichte stellten die Zuhörer zahlreiche Fragen. So erfuhren sie auch, welche Rolle Familie, Freunde und Verlagsberater mit Blick auf die erste Kritik spielen, dass sein Schreibprozess bis zum endgültigen Manuskript ca. zwei Jahre umfasst und das erste literarische Produkt des Schriftstellers ein Liebesgedicht war, welches er mit dreizehn Jahren verfasste. Lyrik spielt heute genau wie die vormals journalistische Tätigkeit keine Rolle mehr. Ob Müller-Ferchland etwas dagegen hätte, wenn eines seiner Bücher verfilmt würde, verneinte er, würde aber gern die Umsetzung mit besprechen – wie das auch bei der Covergestaltung verlagsabhängig möglich ist. Wer weiß, ein dritter Roman ist derzeit beendet und mehrere Ideen für weitere füllen bereits die Pinnwand, Notizbücher und Skizzenblätter.
Die jeweils 90 Minuten Lesung boten eine praxisnahe Ergänzung zum Kursunterricht und die Chance, einen Einblick in die künstlerische Arbeit eines Schriftstellers zu erhalten, unterstützt durch den Friedrich-Bödecker-Kreis für Thüringen e.V. und gefördert durch die Thüringer Kulturstiftung des Freistaates Thüringen.
[Heike Roeder]
Helene Gruppe aus der Klasse 6/2 ist regionale Lesekönigin
Nachdem im Dezember 2020 noch kurz vor dem Lockdown der schulinterne Lesewettbewerb unter Coronabedingungen durchgeführt werden konnte, schien der regionale Ausscheid des Kreises der Pandemie zum Opfer zu fallen. Der bereits seit 1991 im Landkreis Nordhausen durchgeführte Wettbewerb hat bisher keine Unterbrechung erfahren. Und so sollte es auch bleiben. Verantwortlich dafür sind Buchhändler Dietrich Rose und die Stadtbibliothek. Sie suchten nach einem Ausweg und fanden ihn in der digitalen Welt. Die Schulsieger des Landkreises erhielten die Möglichkeit, ein Video einzureichen, um auf diesem Wege ihr Können unter Beweis zu stellen.
Der Beitrag der Sechstklässlerin Helene Gruppe gehörte zu vier Einsendungen, die in diesem Zusammenhang vorgenommen worden sind. Neben dem Herder-Gymnasium beteiligten sich so auch das Humboldt sowie zwei Schulen aus Ellrich. Keine leichte Entscheidung für die Juroren, schließlich stellten die Lesevorträge damit ein völlig anderes, außergewöhnliches Format dar.
Sich an der zweiten Runde in dieser Form zu beteiligen, war für die aufgeweckte und lesebegeisterte Helene keine wirkliche Frage, die sich stellte. Lesen gehöre für sie zum Alltag und helfe ihr, die eigene Phantasie zu entwickeln und zum Beispiel auch Zeiten der Distanz auszufüllen bzw. zu überwinden.
Im Dezember überzeugte Helene Gruppe die Herder-Jury mit Rose Snows erstem Buch der Lügenwahrheit und wurde Schulsiegerin. Indem sie lesend die Ankunft der Heldin June in der sagenumwogenen Grafschaft Cornwall vorstellte und dafür sorgte, dass sich die Anwesenden quasi mitgenommen fühlten, konnte sie den ersten Teil des Wettbewerbs bereits für sich gewinnen, bevor es galt, einen unbekannten Text zu lesen.
Helene vertritt den Landkreis nun in der nächsten Runde auf Landesebene – hoffentlich in Präsenz. Alle Herderianer drücken ihr die Daumen und wünschen viel Erfolg.
[Heike Roeder]
Charlotte Hesse entschied den Wettbewerb der Leseratten für sich
Traditionell wetteifern die Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 6 im Dezember um den besten Vorlesenden. Dieses Mal fand die Veranstaltung in der Großen Aula des Herder-Gymnasiums statt.
In den zuvor in den einzelnen Klassen durchgeführten Wettbewerben konnten sich sechs Mädchen und zwei Jungen für den Schulwettbewerb qualifizieren.
Nun galt es, sich vor einer Jury, bestehend aus vier Lernenden der Klasse 6, zwei Deutschlehrerinnen sowie Herrn Joachim Rose, der die Schirmherrschaft für den Wettbewerb von Dietrich Rose übernommen hat, zu beweisen. Dabei reichte es natürlich nicht, eine Passage aus (s)einem Lieblingsbuch vorzulesen. Vielmehr wurde neben der Leseleistung Wert auf den freien Vortrag, der zur Lektüre hinführt sowie den Autoren aufnimmt, aber auch auf die konkrete Textauswahl und den Abschluss der kurzen Präsentation gelegt.
In der ersten Runde konnte noch kein eindeutiger Sieger ausgemacht werden. Die angebotenen Bücher deckten ein breites Spektrum ab, von Harry Potter über den Comic-Roman Coco`s Diary bis zu Sarah Bosses Ballettserie Find me in Paris. Aber auch Klassiker, wie Der Feuergott der Marranen von Wolkow, der vierte Band der märchenhaften Smaragdenstadt-Reihe aus dem Jahr 1968, wurden vorgestellt. Besonderes Interesse weckte Carags Verwandlung, der erste Teil aus der sechsteiligen Romanreihe Woodwalkers der Autorin Katja Brandis, das Anton Ceslak vorstellte. Carag ist ein Puma-Gestaltwandler und lebt erst seit Kurzem in der Menschenwelt. Dieses neue Leben ist für ihn so fremd wie faszinierend. Halb Mensch, halb Berglöwe, ist er in der Wildnis der Rocky Mountains aufgewachsen. Seine Neugierde, das Leben als Mensch kennenzulernen, entzweit ihn jedoch mit seiner Berglöwen-Familie und bringt ihn in große Gefahr.
Eine Wettbewerbsentscheidung konnte erst in der zweiten Runde, in welcher ein Textauszug aus dem Survivalabenteuer vor dem Hintergrund des Klimawandels Unter Null Grad – Cowntdown im Eis von Ele Fountain gelesen werden musste. Mit ihrem Lesevortrag eines unbekannten Textes brillierte Charlotte Hesse und konnte die Jury davon überzeugen, sie zur Siegerin des Wettbewerbs, dicht gefolgt von Paulina Küchler, zu krönen.
Von den Leseleistungen angetan, übergab J. Rose von der Thalia-Buchhandlung je einen Büchergutschein. Auch Schulleiter Andreas Trump ehrte die Gewinner, übergab Urkunden und lobte das Interesse an der Literatur bzw. dem Lesen, das sich die Schülerinnen und Schüler lange erhalten sollen.
Die besten Vorleser des Herder-Gymnasiums sind: Charlotte Hesse (Klasse 6.3), dicht gefolgt von Paulina Küchler (ebenfalls 6.3) und Anton Cieslak aus der Klasse 6.2.
Heike Roeder
Mit „Akte Ahhh“, Spiel, Spaß und ganz viel Lektüre in den Abend
Leseabend am Herder-Gymnasium stellte Höhepunkt des Schuljahres für die Klassenstufe 5 dar
Lehramtsanwärterin Jessica Frank organisierte im Rahmen ihrer zweiten Phase der Lehrerausbildung einen Leseabend, kontaktierte Verlage und wurde von Kollegen, Eltern sowie Schülern der Oberstufe unterstützt.
Die Aufregung war den über 120 Schülerinnen und Schülern der Klassenstufe 5 bereits am Vormittag anzumerken. Da wurden Kisten geschleppt, dort die Sitzordnung in den Klassenräumen aufgehoben, hier riesige Kissen drapiert und nebenan bereits ein Buffett aufgebaut. Mehr noch: Für alle Fünftklässler fand nach der vierten Stunde kein Unterricht mehr statt – ein Zugeständnis der Schulleitung mit dem Wissen, dass ihre Schützlinge noch bis zur Dunkelheit in der Wiedigsburg verweilen werden.
Aufmerksamkeit und Neugierde stand dem jungen Publikum während der inszenierten Lesung im Gesicht geschrieben
Nach wochenlangen Vorbereitungen konnte er endlich steigen, der erste Leseabend auf Klassenstufenbasis. Und er startete nach dem Treffen in den einzelnen Klassen und den Austausch über Erwartungen mit einer Überraschung. In der Aula wartete Björn Berenz auf sie. Der Autor schreibt seit eineinhalb Jahren Kinderbücher, seit längerer Zeit witzige Bücher für Erwachsene, Liebesromane unter Pseudonym und agiert als Ghost-Writer.
Von Anfang an kam Berenz mit den Schülern ins Gespräch, über Außerirdische, die Milchstraße, Galaxien, Schwarze Löcher, aber auch Kornkreise, Klimawandel, Handystrahlen und Meteoriteneinschläge. Das alles thematisierte er in seinem Buch „Akte Ahhh…“ und stellte dem jungen Publikum seinen Helden Kavallo und dessen Nachbarn des Grauens vor – Aliens, die die Welt übernehmen wollen, was Kavallo mit seiner besten Freundin zu verhindern versucht.
Die inszenierte Lesung zog die Fünftklässler mittels Musikeinspielungen, Geräuschen, Symbolen, Figuren und Illustrationen in Großformat immer wieder in ihren Bann. Die Lesebeiträge nahmen die Zuhörer mit auf Entdeckungstour durch Nachbars Garten und Mitmachaktionen bereiteten sie auf den Einsatz zur Weltrettung vor.
Im Anschluss an die Lesung gab Björn Berenz Autogramme, beantwortete Fragen, ließ alle Interessierten in die Fühlbox fassen, die eine eklige Entdeckung Kavallos beherbergte. Auch ein Alien-Gadget in Form eines Spinnenbeins (hier die Haut einer Vogelspinne) konnte bestaunt werden.
Berenz lobte im Anschluss die Aufmerksamkeit des Publikums. Auf dieses warteten weitere Aktivitäten. Im Rotationsprinzip durchliefen sie weitere Stationen. Koordinations- und Kooperationsspiele stärkten den Zusammenhalt und luden zur Bewegung ein. Bei dem Besuch der Schulbibliothek erfuhren die Schüler Wissenswertes über den Bestand, historische und aktuelle Bücher, die Ausleihe und Verhaltensregeln in einer Bücherei. In den einzelnen Klassen fanden Leserunden statt, die die Möglichkeit boten, die Lieblingsbücher der Mitschüler zu erkunden. Die dazu angefertigten Lesekisten oder auch Leseplakate luden zum Stöbern ein, einige Schüler stellten ihre Bücher vor, bevor Zeit war, in den Büchern zu blättern.
So viel Aktivität macht hungrig. Dafür sorgten die Eltern der jeweiligen Klassen und bereiteten damit eine kulinarische Ruhephase.
Mit einer gemeinsamen Aktion endete dieser Abend. Dietrich Rose stellte zum „Welttag des Buches“ die Lektüre „Der geheime Kontinent“ vor und begeisterte viele mit diesem Buch. Zum Abschluss überreichte Rose jedem Schüler ein Buch aus der Weltbuchreihe „Ich schenke dir eine Geschichte“.
Großes Interesse herrschte auch noch während der Abschlussaktion in der Aula, bei der Dietrich Rose zum Welttag des Buches eine Lektüre vorstellte
Ein langer Schul- und Lesetag neigte sich dem Ende. Die Schülerinnen und Schüler bedankten sich persönlich bei Jessica Frank, den Lesenden und Unterstützern. Eine schönere Rückmeldung könne es nicht geben, so Frank, der dann nach 21.30 Uhr die Anspannung so langsam aus dem Gesicht wich. Der Wunsch der Fünftklässler nach weiteren Leseabenden sowie mehr Lesezeit innerhalb der Klassen bestätigte ihr Anliegen und stärkt den Rücken, zukünftig derartige Veranstaltungen gerne wieder in Angriff zu nehmen. Und vielleicht wird sich dies als ein Höhepunkt der Klassenstufe am Herder-Gymnasium etablieren lassen.
Mia Döring aus der 6/1 gewinnt den Schulwettbewerb am Herder-Gymnasium
Für alle Teilnehmer am Lesewettbewerb ist Lesen mehr als nur ein Beitrag im Unterrichtsfach Deutsch, der auch noch benotet wird. Hinter den Büchern und Geschichten verbergen sich Abenteuer, Erlebnisse, Schicksale, die durch die Phantasie beflügelt und vor dem geistigen Auge zu Leben erweckt werden. Und da spielt es keine Rolle, ob Tiere, Menschen oder Gegenstände im Zentrum stehen, realitätsnahe Darstellungen vorliegen oder Imagination gefragt ist. So manch einer verschlingt reihenweise Lektüre, begeistert sich für Fortsetzungen oder für einen Autoren. Alle neun Lesenden verrieten, dass mindestens ein Buch definitiv auf dem Weihnachtswunschzettel steht. Darüber freute sich nicht nur Dietrich Rose, der seit vielen Jahren die Schirmherrschaft über den Lesewettbewerb übernommen hat und regelmäßig Preise sponsert, sondern auch Kerstin Wünsche, der es als Deutsch- und Beratungslehrerin sowie Organisatorin des Wettbewerbes am Haus am Herzen liegt, Lesebegeisterung zu entfachen.
Die sieben Schülerinnen und zwei Schüler stellten sich in der Bibliothek des Herder-Gymnasiums der Doppeljury, einmal bestehend aus Mitschülern und einmal aus Lehrkräften sowie Dietrich Rose. Buchhändler und Lesefreund Rose hatte auch in diesem Jahr wieder einen Lesetipp parat, den er den Teilnehmern vorstellte und als unbekannten Text vorlegte.
Die Jury konnte sich über vielfältige Lesestoffe freuen, denn die erste Runde bestreiten die Jungen und Mädchen mit ihrer eigens ausgewählten Lektüre, stellen Verfasser und Buch vor und geben einen eingeordneten Auszug zu Gehör. So reisten sie mit der 15-jährigen Elin nach Island und erlebten den von ihr unerwünschten, dann aber unvergessenen Reiturlaub mit. Neben diesem wunderschönen Pferdeabenteuer im Land der Elfen, Feen und Trolle begleiteten sie das andalusische Pferd Ostwind in seine Heimat, wo es in Ora die Quelle sowie die Pferdeherde zu retten gilt, und bestehen mit Charlotte Gefahren auf dem Reiterhof. Mit Michael Endes Momo und Gregs Tagebuch waren alt bekannte und immer wieder gern vorgestellte Klassiker ebenfalls dabei.
Platz 1: Mia Döring Klasse 6/1,
Platz 2: Elvira Malygin, Klasse 6/3,
Platz 3: Marlene Job, Klasse 6/3
Marlene Job aus der 6/3 stellte mit Die der !!! einen spannenden Ermittlungsfall der drei Freundinnen vor, lüftete das Geheimnis des Seelentränen-Parfümsund legte damit den Grundstein für ihren dritten Platz im Wettbewerb. Ihre Mitschülerin Andrea Pößberg entschied sich ebenfalls für etwas Spannendes, einen Umweltkrimi, in dem die Grünen Piraten der Müllmafia auf der Spur sind und ein Naturschutzgebiet retten wollen.
Das Fantasy-Epos „Interworld“ verhalf Elvira Malygin zu Platz 2 im Wettbewerb, während „Bob, der Streuner“ das Herz des ehemaligen Obdachlosen James erobert und sich eine ungewöhnliche Freundschaft zwischen dem Straßenmusiker sowie seinem tierischen Ebenbild entwickelt. Mia Döring aus der 6/1 entschied sich für den millionenfach verkauften Roman von James Bowen und damit für die charmant beschriebene Beziehung zwischen Mensch und Katze. Ihr Lesevortrag überzeugte alle Anwesenden im besonderen Maße, was auch für den unbekannten Textauszug galt. Hier legte Buchhändler Rose eine Fantasy-Geschichte vor. Alle Teilnehmer erhielten einen Einblick in den magischen Dschungel von Caldera, der in höchster Gefahr schwebt. Die Schattenwandler müssen all ihre magischen Fähigkeiten aufbringen, um der hinterhältigen Ameisenkönigin mit ihrer riesigen Armee etwas entgegenzusetzen.
Herder-Gymnasiasten besuchten das älteste Literaturarchiv Deutschlands
Die Vorstellungen, die die meisten Teilnehmer im Vorfeld von einem Archiv, gerade bzgl. der Lage, des Baus und der Innenausstattung hatten, standen im deutlichen Kontrast zu dem, was sich den Gymnasiasten schon auf den ersten Blick bot: Ein imposanter, vornehmer Massivbau im Renaissancestil der Goethezeit, an das kleine Trianonschloss in Versailles erinnernd, das sich über der Stadt sowie dem Residenzschloss erhebt und von dem der Besucher einen imposanten Blick auf Weimar freigibt. Großherzogin Sophie von Sachsen-Weimar-Eisenach ließ dieses 1889 eigens für die Aufnahme der wertvollen Handschriften von Goethe und Schiller errichten. Heute verwahrt das Archiv mehr als 130 Nachlässe von Schriftstellern, Gelehrten, Philosophen, Komponisten und bildenden Künstlern, 14 Archive von Verlagen, Vereinen und literarischen Gesellschaften und würdigt damit das Kulturgut.
Während der Fachexkursion erfuhren die Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 10 und 12 Wissenswertes über das Gebäude, die Nutzung und die Sammlungen. Die Ausstellung „Mit fremder Feder“ bot einen Einblick in Fälschungen diverser Handschriften Friedrich Schillers im 19. Jahrhundert. Dabei wurde den Teilnehmern und Teilnehmerinnen bewusst, welchen Wert die Handschriften/Briefe als Ausdrucks- und Verständigungsmittel bis heute besitzen.
Besonderes Interesse galt den Schriften des Namensgebers der Schule, Johann Gottfried Herder. Kinderbriefe, Glückwünsche, Urkunden, Notizen, Mitteilungen an Goethe und originale Zeichnungen wurden mit Hilfe der bis Mitte des 20. Jahrhunderts gängigen Verkehrsschrift im deutschsprachigen Gebiet entschlüsselt. Dazu wendeten sich die Gymnasiasten dem Alphabet der Kurrentschrift zu, lasen die Texte und fertigten selbst Neujahrsgrüße an. Das entstandene Schmuckblatt wurde entsprechend historischer Vorgaben gefaltet und das Schriftpaket abschließend mit Wachs versiegelt. Anhand verschiedener Siegel Die praktische Arbeit bereitete viel Freude In dem Workshop lernten die Schülerinnen und Schüler die Briefkultur sowie das Briefzerimoniell des 18. und 19. Jahrhunderts kennen.
Die Briefkultur des 18. und 19. Jahrhunderts scheint auf den ersten Blick Welten entfernt von der digitalen Kommunikation in den Social Media der Gegenwart. Historische Korrespondenzen, die über Einzelbriefwechsel hinausreichen und das korrespondierende Umfeld mit einbeziehen, weisen, was ihre Funktionen betrifft, jedoch deutliche Parallelen mit den digitalen Kommunikationsmöglichkeiten und den Social Networks der Gegenwart auf. So stehen Korrespondenzen und soziale Medien damals wie heute im Dienst von Gruppen- und Gemeinschaftsbildung.
Heike Roeder
Schulleiter: | Herr Trump | |
Stellvertreterin des Schulleiters: | Frau Meyer | |
Oberstufenleiterin: | Frau Roeder | |
Bereichsleitung Klassenstufen 5 und 6: | Frau Bauersfeld | |
Bereichsleiung Klassenstuefen 7 bis 9: | Frau Nagler | |
Ansprechpartner Studienseminar: | Herr Barsch/ Herr Wünsche |